Schwimmendes LNG-Terminal in Mecklenburg-Vorpommern geplant
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Derzeit versorgt das LNG-Terminal in Rotterdam Deutschland mit Gas.
© Quelle: Federico Gambarini/dpa
Der Krieg zwischen der Ukraine und Russland hat Deutschland erneut seine Energieabhängigkeit von Russland aufgezeigt. Die Bundesregierung will Taten folgen lassen. Die „Ostsee-Zeitung“ berichtet, dass noch in diesem Jahr die Inbetriebnahme von drei neuen LNG (Liquefied Natural Gas)-Terminals geplant ist. Darunter ein schwimmendes, das bei Rostock installiert werden soll.
Bisher sah die Planung des Bundes drei große LNG-Terminals an Land nahe der Nordsee und Elbe vor. Die Nachteile werden insbesondere vor dem Hintergrund des Krieges in der Ukraine deutlich: Um die LNG-Terminals in Betrieb nehmen zu können, müsste unter anderem eine neue Pipeline von circa 65 Kilometern Länge gebaut werden, um das Terminal an das große deutsche Erdgasnetz anzuschließen. Darüber hinaus berichtet die „OZ“, dass Branchenexperten davon ausgehen, dass die drei Terminals an Land nicht ausreichen, um den Gasbedarf zu decken.
Letzte Gespräche zwischen Bund und Land
Da der Bau eines Terminals an Land viel Zeit in Anspruch nimmt, sollen zunächst drei schwimmende Terminals installiert werden. Den Einsatz der sogenannten Floating LNG Storage Units, die vor den Küsten liegen, hatte der Bund bereits im März dieses Jahres angekündigt. Mecklenburg-Vorpommern könnte somit eine wichtige Rolle in der Gasversorgung der Bundesrepublik spielen und Rostock zum LNG-Hafen Deutschlands werden. Gegenüber der „OZ“ betonte Mecklenburg-Vorpommerns Wirtschaftsminister Reinhard Meyer (SPD) insbesondere den geografischen Vorteil des Ostens durch eine schnelle Anbindung an bestehende Pipelines.
Bei dem importierten LNG-Gas handelt es sich um tiefgekühltes und damit flüssiges Erdgas. An den Terminals wird das flüssige Gas, das von Tankern importiert wird, wieder umgewandelt und kann so in das deutsche Gasnetz eingespeist werden – entweder mithilfe von Schiffen oder provisorischen Pipelines.
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© Quelle: RND
Ob es sich bei den schwimmenden Terminals nur um eine Übergangslösung handelt, steht aus. Aktuell, so berichtet die „OZ“, sind bundesweit vier Häfen für die sogenannten Storage Units – die Gas-Umladestationen – im Gespräch. Auch die Energiekonzerne RWE und Unier sind in das Projekt eingebunden. Laut dem Schweriner Wirtschaftsministerium finden bereits seit Wochen Gespräche zwischen Bund, Land, dem Rostocker Hafen und auch möglichen Betreibern eines neuen Terminals an der Ostsee statt. Nur die finale Zusage von Wirtschaftsminister Robert Habeck (Die Grünen) steht noch aus.
RND/rix