So erfuhr Nawalny vom Oscargewinn
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Daniel Roher (vorne) und die Mitglieder der Crew von "Nawalny" nehmen den Preis für den besten Dokumentarfilm bei der Oscar-Verleihung entgegen
© Quelle: Chris Pizzello/Invision/AP
Tallinn. Der inhaftierte Kreml-Gegner Alexej Nawalny hat am Montag von der Oscar-Auszeichnung für einen Dokumentarfilm über ihn erfahren. Seine Sprecherin Kira Jarmysch sagte, Nawalnys Anwalt habe die Nachricht während einer Video-Anhörung in der Stadt Kowrow überbracht. „Es war die bemerkenswerteste Bekanntgabe eines (Oscar-) Gewinns in der Geschichte“, sagte sie.
Erneut vor Gericht: Nawalny droht Verdopplung seiner Haftstrafe
Laut dem zu einer elfeinhalbjährigen Gefängnisstrafe verurteilten Kremlkritiker Alexej Nawalny haben russische Behörden neue Klagen gegen ihn erhoben.
© Quelle: Reuters
Die Anhörung in Kowrow betraf eine der vielen Klagen, die Nawalny gegen die Gefängnisverwaltung wegen Verletzung seiner Rechte eingereicht hat. Der Dokumentarfilm „Nawalny“ von Regisseur Daniel Roher zeichnet Nawalnys Kampf gegen Korruption, seine beinahe tödliche Vergiftung 2020 und danach die fünfmonatige Behandlung in Deutschland bis zu seiner Rückkehr nach Russland 2021 nach. Nawalny, der den Kreml für den Anschlag mit einem Nervenkampfstoff verantwortlich gemacht hatte, wurde sofort bei seiner Ankunft in Moskau verhaftet. Der 46-Jährige wurde zu zweieinhalb Jahren Haft und später zu einer weiteren neunjährigen Gefängnisstrafe verurteilt.
Roher widmete die Auszeichnung in Los Angeles Nawalny. „Alexej, die Welt hat deine lebenswichtige Botschaft an uns alle nicht vergessen: Wir dürfen keine Angst haben, uns Diktatoren und Autoritarismus zu widersetzen, wo immer sie ihren Kopf erheben.“ Nawalnys Frau Julia sagte während der Zeremonie: „Mein Mann ist im Gefängnis, nur weil er die Wahrheit gesagt hat. Mein Mann ist im Gefängnis, nur weil er die Demokratie verteidigt hat. Alexej, ich träume von dem Tag, an dem du und unser Land frei sein werden. Bleib stark, mein Liebster.“
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Kreml-Sprecher Dmitri Peskow lehnte es auf einer Pressekonferenz ab, sich zu der Auszeichnung für den Nawalny-Film zu äußern. Er habe ihn nicht gesehen und deshalb sei es sinnlos, ihn zu kommentieren.
RND/AP