Zeichen für Toleranz

„One Love“-Binde: Welche Strafen drohen, wenn Neuer sie trotz Fifa-Verbots trägt?

Deutschlands Torwart Manuel Neuer wird bei den WM-Spielen wohl nicht mit „One Love“-Binde spielen, aus Angst vor Sanktionen der Fifa.

Deutschlands Torwart Manuel Neuer wird bei den WM-Spielen wohl nicht mit „One Love“-Binde spielen, aus Angst vor Sanktionen der Fifa.

Die „One Love“-Binde sorgt bei der Fußball-Weltmeisterschaft in Katar für viel Ärger. Die Fifa drohte mit Sanktionen, sollten Spieler das Zeichen für Toleranz und Diversität trotzdem tragen. Zahlreiche Personen kritisierten den DFB, als dieser bekannt gab, auf die Binde zu verzichten.

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DFB-Mediendirektor Steffen Simon warb im Deutschlandfunk jedoch um Verständnis, die Fifa habe mit „massiven sportlichen Sanktionen“ gedroht. Der DFB habe sich in einer „extremen Situation, einer extremen Erpressung“ befunden. Doch was würde passieren, wenn Mannschaftskapitän Manuel Neuer die Binde beim Spiel gegen Japan trotzdem tragen würde?

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Unterschiedliche Konsequenzen möglich

Der frühere Schiedsrichter und heutige TV-Experte Manuel Gräfe erklärte im ZDF, mit welchen Strafen der Torwart rechnen müsste. Noch vor dem Spiel würde der Schiedsrichter ihn anweisen, die Binde abzunehmen. Würde Neuer sich der Anweisung widersetzen, müsste er mit einer gelben Karte rechnen.

Laut Gräfe könnte das Tragen der „One Love“-Binde aber auch noch deutlich weitreichendere Folgen haben. So sei theoretisch sogar ein Spielabbruch möglich. Das hält er jedoch nicht für besonders wahrscheinlich. „Das würde man im Rahmen der Verhältnismäßigkeiten natürlich nicht machen,“ erklärt Gräfe im ZDF. Eher würde der Schiedsrichter den Vorfall im Spielbericht vermerken. Anschließend könnte die zuständige Fifa-Kommission unterschiedliche Strafen verhängen. Von Geldstrafen bis Punktabzug sei vieles möglich, so der frühere Schiedsrichter.

„One Love“-Sanktionen: Fifa antwortet DFB

Dass es bei einer Bestrafung nicht nur bei einer gelben Karten bleiben dürfte, berichtete DFB-Präsident Bernd Neuendorf am Mittwoch in Doha. In einer schriftlichen Antwort der Fifa über mögliche Sanktionierungen, hieß es laut DFB-Boss, „der Schiedsrichter müsste reagieren und die FIFA hat ausdrücklich festgestellt, dass sie bei solchen Vergehen in Anführungszeichen, also dem Tragen der Binde, die Disziplinarkommission anruft, die dann weitere Strafen verhängen könnte“.

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Auch der dänische Fußball-Verband (DBU), berichtete, dass die Fifa mit mehr als gelben Karten drohte. „Die FIFA kam ins englische Team-Hotel und machte hier deutlich, dass es sportliche Sanktionen geben würde, wenn jemand die Binde trägt. Und sie sagten, dass es mindestens eine Gelbe Karte gäbe“, erklärte der Direktor des verbands, Jakob Jensen.

Sportdirektor Peter Möller nannte dieses Verhalten des Weltverbands „inakzeptabel. Wir distanzieren uns entschieden von den Methoden der FIFA“, sagte der frühere Nationalstürmer. „Allein die Tatsache, dass wir keine klare Antwort zu den möglichen Strafen bekommen haben, sagt doch alles.“

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Die bunte Binde ging auf eine Initiative aus den Niederlanden zurück. Sieben Teams hatten angekündigt, sie bei der Fußballweltmeisterschaft zu tragen. Neben Deutschland wollten sich auch England, die Niederlande, Belgien, die Schweiz, Wales und Dänemark an der Aktion beteiligen.


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