Angriff auf Tanker: London bestellt iranischen Botschafter ein

Der Tanker „Mercer Street" liegt 2017 im Hafen von Rotterdam (Archivbild).

Der Tanker „Mercer Street" liegt 2017 im Hafen von Rotterdam (Archivbild).

London/Teheran/Bukarest/Brüssel. Nach dem Drohnenangriff auf den Öltanker „Mercer Street“ vor Oman hat Großbritannien den iranischen Botschafter einbestellt. Staatssekretär James Cleverly habe dabei deutlich gemacht, dass der Iran „Maßnahmen, die den Weltfrieden und die internationale Sicherheit gefährden, unverzüglich einstellen“ müsse, teilte das Außenministerium in London am Montag mit.

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„Dies war eindeutig ein inakzeptabler und empörender Angriff auf die kommerzielle Schifffahrt“, sagte Premierminister Boris Johnson. Teheran müsse sich den Konsequenzen seiner Taten stellen. Auch der iranische Botschafter in der rumänischen Hauptstadt Bukarest wurde einbestellt.

Nato ermahnt Iran

Die Nato hat den Iran zur Einhaltung seiner internationalen Verpflichtungen aufgerufen. Die Bündnisstaaten Großbritannien, USA und Rumänien seien zu dem Schluss gekommen, dass der Iran höchstwahrscheinlich für den Vorfall verantwortlich sei, sagte ein Nato-Sprecher am Dienstag.

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Die Freiheit der Schifffahrt sei für alle Bündnispartner von entscheidender Bedeutung und müsse im Einklang mit dem Völkerrecht gewahrt werden. Die Verbündeten seien besorgt über das destabilisierende Handeln Irans in der Region. Man verurteile den Angriff aufs Schärfste.

Türkei baut wegen afghanischer Flüchtlinge Mauer zum Iran

Seit dem Abzug der westlichen Truppen nimmt nach Angaben der Vereinten Nationen die Gewalt in Afghanistan weiter zu.

Bei dem Zwischenfall am 29. Juli waren ein Brite und der rumänische Kapitän der „Mercer Street” getötet worden. Untersuchungen ergaben nach britischen Angaben, dass es „sehr wahrscheinlich” sei, dass der Iran das Schiff mit zwei Drohnen angegriffen habe

Auch Israel macht den Iran für den Zwischenfall verantwortlich. Das Schiff wird von der britischen Firma Zodiac Maritime verwaltet. Vorsitzender der Zodiac-Gruppe ist der israelische Geschäftsmann Ejal Ofer, der nach Medienberichten auch Anteile der Gruppe besitzt.

Iran dementiert Verwicklung

Der Iran wies eine Verwicklung erneut zurück. „Die Unterstellungen der britischen und amerikanischen Außenminister sind grundlos und eine politische Provokation, die wir aufs schärfste verurteilen“ sagte Außenamtssprecher Said Chatibsadeh in Teheran. Es seien keine konkreten Beweise präsentiert worden. „Aber falls es deswegen zu irgendwelchen abenteuerlichen Aktionen gegen den Iran kommen sollte, werden wir die kurzerhand und konsequent erwidern“, sagte der Sprecher der Nachrichtenagentur Isna zufolge.

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Aus dem Persischen Golf gelangen Schiffe über die Straße von Hormus in den Golf von Oman, an den auch der Iran grenzt, und können von dort über den Suezkanal ins Mittelmeer gelangen. Die Route gilt als eine der wichtigsten Seeverbindungen des internationalen Handels.

RND/dpa

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