Ex-Beraterin von US-Vize: Trump bezeichnete Corona als “gute Sache”

US-Präsident Donald Trump bezeichnet Corona als "gute Sache", damit er keine Hände mehr schütteln müsse.

US-Präsident Donald Trump bezeichnet Corona als "gute Sache", damit er keine Hände mehr schütteln müsse.

Washington. Eine Ex-Beraterin von US-Vizepräsident von Mike Pence hat das Corona-Krisenmanagement von Präsident Donald Trump als verantwortungslos kritisiert und ihm Charakterschwäche vorgeworfen. Trump habe einmal erklärt, dass die Pandemie vielleicht eine gute Sache sei, weil er dann “widerlichen Leuten” nicht die Hand geben müsse, sagte Olivia Troye, die in der Corona-Arbeitsgruppe im Weißen Haus diente. Das Weiße Haus sprach indes von haltloser Stimmungsmache einer verärgerten Ex-Mitarbeiterin, die nun nachtreten wolle.

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Troye äußerte sich in einem neuen Video der Gruppe "Republikanische Wähler gegen Trump", das am Donnerstag veröffentlicht wurde. Sie diente Pence als Beraterin für Heimatschutzfragen und nahm in dieser Eigenschaft nach eigenen Angaben an Treffen der Corona-Arbeitsgruppe im Weißen Haus teil.

Für Trump zu arbeiten sei “schrecklich” gewesen, berichtet Troye. Der Präsidenten sorge sich mehr um seine Wiederwahlchancen als um den Schutz der Nation vor dem Virus. “Die Wahrheit ist, dass es ihm um niemand anderes geht als ihm selbst.”

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Troye: Stimme als Republikanerin für Joe Biden

Troye warf Trump vor, bei einer Sitzung der Corona-Task-Force gesagt zu haben: "Vielleicht ist dieses Covid-Ding eine gute Sache. Ich mag es nicht, Leuten die Hand zu schütteln. Ich muss diesen widerlichen Leuten nicht die Hände schütteln."

"Diese widerlichen Leute sind dieselben Leute, von denen er sagt, dass er sich um sie sorgt", sagt Troye in dem Video. Es sind die Leute, die heute noch immer zu seinen Kundgebungen gehen, die totales Vertrauen in seine Person haben." Wenn Trump das Virus ernst genommen oder wenn er versucht hätte, den Bürgern zu sagen, wie ernst es sei, hätte er dessen Ausbreitung verlangsamt und Leben gerettet, rügt Troye. Sie sei zwar zeit ihres Lebens Republikanerin, werde aber im November für Trumps demokratischen Herausforderer Joe Biden stimmen.

Mit Olivia Troye hat sich ein weiteres Ex-Regierungsmitglied gegen Trump gewandt und die Wähler aufgerufen, ihm eine zweite Amtszeit zu verwehren. So haben sich unter anderem Miles Taylor, Ex-Stabschef im Heimatschutzministerium, und der frühere Kommunikationsdirektor im Weißen Haus Anthony Scaramucci gegen den Präsidenten ausgesprochen.

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Pence: Verärgerte Mitarbeiterin will “Politik zu spielen"

Das Weiße Haus bestritt in einer Reaktion auf das Video vehement, dass sich Trump bei der Sitzung so geäußert habe. Troyes Behauptungen entbehrten "jeglicher Realitätsgrundlage und seien total falsch", sagte Regierungssprecher Judd Deere. In der Regel habe Troye die Task-Force-Sitzungen in einem Mithörraum verfolgt und nie an privaten Treffen mit dem Präsidenten teilgenommen.

Auch Pence wies Troyes Vorwürfe zurück. Er habe ihre Äußerungen nicht gelesen, doch klinge das "wie eine weitere verärgerte Mitarbeiterin, die sich entschieden hat, im Wahljahr Politik zu spielen." Er könne nicht stolzer auf die Arbeit sein, die bisher geleistet worden sei.

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Trump selbst sagte dem Reporter Bob Woodward in aufgezeichneten Interviews, dass er die Gefahr durch das Corona-Virus absichtlich heruntergespielt habe, obwohl im dessen Bedrohung bewusst gewesen sei. Der Präsident ist zudem ein bekennender Hygienefanatiker, der sich vor seiner Kandidatur fürs höchste Staatsamt gegen die Praxis des Händeschüttelns sträubte.

RND/AP

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