Scholz zur Ukraine: „Es darf keinen Atomkrieg geben“
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Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) sichert der Ukraine weitere Hilfen zu.
© Quelle: Lisi Niesner/Reuters/Pool/dpa
Deutschland wird nach Aussage von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) der Ukraine weiterhin bei der Verteidigung ihres Landes helfen. „Es muss einen Waffenstillstand geben, die russischen Truppen müssen sich zurückziehen“, sagte Scholz in einem Interview mit dem „Spiegel“. Es müsse eine Friedensvereinbarung geben, die der Ukraine ermögliche, sich in Zukunft selbst zu verteidigen. „Ich tue alles, um eine Eskalation zu verhindern, die zu einem dritten Weltkrieg führt. Es darf keinen Atomkrieg geben.“
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Scholz kündigte an: „Wir werden sie so ausrüsten, dass ihre Sicherheit garantiert ist.“ Außerdem erklärte er, dass Deutschland als Garantiemacht zur Verfügung stehe. In diesen Tagen verhandeln russische und ukrainische Unterhändler unter anderem darüber, welche Länder der Ukraine Sicherheitsgarantien geben können und wie diese Garantien genau aussehen. Unklar ist nach RND-Informationen unter anderem, ob im Falle eines erneuten Angriffs Russlands die Garantiemächte eigene Soldaten zur Verteidigung in die Ukraine schicken oder lediglich Waffen. Die Entsendung eigener Soldaten würde dem Nato-Bündnisfall entsprechen, wie er in Artikel 5 des Nato-Vertrags festgehalten ist. Russland könnte darin aber eine inoffizielle Nato-Mitgliedschaft der Ukraine sehen.
Die Waffenlieferungen aus Deutschland hätten „der Ukraine in ihrem Verteidigungskampf unmittelbar geholfen“, erklärte Bundeskanzler Scholz. „Das sehen wir an den militärischen Erfolgen der ukrainischen Armee.“
Nach Kritik an der Bundesregierung: So viele Waffen hat die Ukraine aus Deutschland erhalten
Es ist eine lange Liste: Maschinengewehre, Luftabwehrraketen und Panzerfäuste hat Deutschland der Ukraine bereits geliefert.
© Quelle: dpa
Der Bundeskanzler räumte als einzigen Fehler ein, dass sich Deutschland abhängig von russischen Energieträgern gemacht habe. Hier „hätte man früh dafür sorgen müssen, dass man innerhalb kürzester Zeit auch von anderen Lieferanten bedient werden kann“, sagte Scholz im Interview. Notfalls hätte Deutschland Flüssiggasterminals und Importinfrastrukturen für die ostdeutschen Ölraffinerien finanzieren müssen, auch wenn diese nicht wirtschaftlich gewesen wären. „Das ist der eigentliche Fehler, der mich schon lange umtreibt.“
RND/scs