Scholz auf dem Weg nach Paris: Treffen mit Selenskyj und Macron noch heute Abend
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Emmanuel Macron (r.), Präsident von Frankreich, begrüßt Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD).
© Quelle: Christophe Ena/AP/dpa
Bundeskanzler Olaf Scholz wird sich nach übereinstimmenden Medienberichten noch heute auf den Weg nach Paris machen. Dort will er sich noch an diesem Abend mit dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron und dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj treffen, wie der Élysée-Palast bestätigte.
An diesem Mittwoch war Selenskyj überraschend von Kiew nach London gereist, um sich im Parlament für die Unterstützung zu bedanken und weitere Sanktionen gegen Russland zu fordern. „London stand an der Seite Kiews vom ersten Tag an“, sagte der ukrainische Präsident am Mittwoch in London. Er fügte hinzu, das Land habe alle Verbündeten vereint, als dies absolut unmöglich erschien. Explizit bedankte sich der Präsident dabei auch bei Ex-Premier Boris Johnson, der mehrfach in die Ukraine gereist und zu einem engen Partner Selenskyjs geworden war.
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Der Präsident bedankte sich mit Nachdruck für die britischen Waffenlieferungen und zeigte sich zuversichtlich mit Blick auf den Ausgang des Krieges: „Wir wissen: Die Freiheit wird gewinnen! Und wir wissen, dass dieser Sieg die Welt verändern wird. Es wird ein Sieg sein, den die Welt lange gebraucht hat.“ Gleichzeitig nutzte er die Gelegenheit, um die Parlamentarier nachdrücklich um Kampfflugzeuge zu bitten. Noch vor einer Zusage bedankte er sich für die Lieferung solcher Maschinen. „Danke im Voraus – für leistungsfähige englische Flugzeuge“, sagte Selenskyj in seiner Rede im britischen Parlament.
Noch am heutigen Mittwoch soll Selenskyj weiter nach Paris fliegen, um sich dort mit Bundeskanzler Scholz und Frankreichs Präsidenten Macron zu treffen. Die drei Politiker werden am Donnerstag auch zum EU-Gipfel in Brüssel erwartet. Thema der Gespräche beim Gipfeltreffen sind die Konsequenzen des Krieges in der Ukraine und die weitere Unterstützung der Ukraine. Der ukrainische Präsident wird voraussichtlich auch eine Rede im Europäischen Parlament halten. Es wird erwartet, dass Selenskyj für einen schnelleren Beitritt seines Landes in die Europäische Union wirbt.
Erst in der vergangenen Woche war eine Delegation der EU-Kommission nach Kiew gereist, um sich mit der ukrainischen Regierung über ein zehntes Sanktionspaket und die Fortschritte der Reformen auszutauschen. Selenskyj machte bei dem Treffen deutlich, dass sein Land noch dieses Jahr mit den Beitrittsgesprächen beginnen und im nächsten Jahr zumindest teilweise dem EU-Binnenmarkt beitreten möchte. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen wollte sich zunächst auf keinen Zeitplan festlegen und betonte, es gebe keine zeitlichen Fristen.
Mit dpa