Nach Hilfen für Impfstoffproduktion

Scholz kündigt weitere deutsche Investitionen in Südafrika an

Bundeskanzler Olaf Scholz (links, SPD), wird von Matamela Cyril Ramaphosa, Präsident von Südafrika, mit Militärischen Ehren begrüßt (Archivbild).

Bundeskanzler Olaf Scholz (links, SPD), wird von Matamela Cyril Ramaphosa, Präsident von Südafrika, mit Militärischen Ehren begrüßt (Archivbild).

Pretoria. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) beendet am Dienstag seine dreitägige Afrika-Reise. Seine letzte Station war das G20-Mitglied Südafrika, dort gab er gemeinsam mit Präsident Cyril Ramaphosa eine Pressekonferenz in der Hauptstadt Pretoria.

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Scholz hob dabei hervor, dass Deutschland seine enge Kooperation mit Südafrika vor allem in den Bereichen der klimaneutralen Industrie, der Pandemie­bekämpfung sowie in der Ausbildung junger Menschen fortsetzen wolle. „Ich bin sehr glücklich, dass wir dazu in der Lage waren, die Produktion von modernen Corona-Impfstoffen in Afrika und Südafrika zu unterstützen“, sagte der Bundeskanzler. Er sei davon überzeugt, dass Südafrika nicht nur die Produktion, sondern künftig auch die Entwicklung solcher Impfstoffe stemmen könne.

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Südafrikas Präsident Cyril Ramaphosa hat beim Besuch von Bundeskanzler Scholz dazu aufgerufen, Corona-Impfstoffe aus Afrika zu kaufen. Bei der Pressekonferenz dankte Ramaphosa am Dienstag für deutsche Unterstützung beim Aufbau einer eigenen Produktionsstätte von Impfstoffen. Dann fügte er hinzu: „Die Bemühungen haben einen Rückschlag erlitten. Nachdem wir vergangenes Jahr in Südafrika die Impfstoffproduktion aufgenommen haben, stellen wir nun fest, dass es für in Afrika hergestellte Seren keine Käufer gibt.“ Das gebe Anlass zu großer Sorge.

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Südafrika nimmt am G7-Gipfel auf Schloss Elmau teil

Scholz kündigte zudem vor einem nicht öffentlichen Gespräch mit Ramaphosa auch gesteigerte Investitionen in Südafrika an. Einer der Diskussions­punkte werde sein, dass solche Investitionen vereinfacht werden, sagte der SPD-Politiker. Zudem drückte Scholz seine Freude darüber aus, dass Ramaphosa am G7‑Treffen im bayerischen Schloss Elmau im Juni teilnehmen wird. Es sei notwendig, dass die Gemeinsamkeiten zwischen den Ländern erkannt werde: eine davon sei die Idee von Demokratie, sagte Scholz. Dies sei bei allen aktuellen Krisen – Scholz hob die Corona-Pandemie, den Krieg in der Ukraine sowie die Klimakrise hervor – von zentraler Wichtigkeit.

Vor seiner Reise nach Südafrika besuchte Scholz bereits Senegal und den Niger. Bei seiner zweiten Station besuchte er die Bundes­wehr­soldatinnen und ‑soldaten, die dort an der Mission „Gazelle“ teilnehmen, die zum EU‑Ausbildungseinsatz EUTM gehört. Bei seiner ersten Afrika-Reise besuchte Scholz zunächst Senegal. Dabei war vor allem eine künftige Kooperation bei der Gasversorgung Deutschlands ein zentrales Thema.

Scholz warb am Dienstag auch für eine Erhöhung der Fördermengen von Öl und Gas, um den hohen Energiepreisen entgegenzuwirken. „Wir diskutieren jetzt mit all diesen Ländern, die Öl und Gas fördern, und versuchen sie zu überzeugen, ihre Kapazitäten zu erhöhen, so dass dies dem Weltmarkt helfen würde“, sagte Scholz in einem Interview mit der Deutschen Welle. Er erwarte eine sehr schwierige Lage bei den Treibstoffpreisen, sagte Scholz. Man werde diese nicht mit Hilfe von Subventionen niedrig halten können. Es sei aber nötig, die Versorgung mit Gas und Treibstoffen zu erhöhen, damit Staaten ihre Rechnungen bezahlen könnten.

Südafrika-Ministerin: Wollen von Deutschlands Energiewende lernen

Bereits im Vorfeld der Konferenz hatte die südafrikanische Regierung klar gemacht, dass sie bei der Erneuerung der Energiewirtschaft des Landes auf Deutschlands Energiewende-Know-how setze. „Deutschland hat Erfahrungen beim Wechsel von fossilen Brennstoffen zu anderen Energiequellen, und an diese Erfahrung wollen wir anknüpfen“, sagte die für internationale Beziehungen zuständige Ministerin Naledi Pandor am Rande des Empfangs für Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD).

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Präsident Cyril Ramaphosa bestätigte das nach seinem Treffen mit Scholz. Mit Blick auf die zahlreichen ökonomischen Probleme des Landes durch Extremwetter und auch die lang anhaltenden Corona-Restriktionen meinte er an die Adresse des Kanzlers: „Ihr Besuch kommt zu einer Zeit des Wiederaufbaus und der Erholung.“ Das gelte gerade für den Aufbau einer grünen Energiewirtschaft, bei der auch Wasserstoff eine Rolle spielen soll. Die Energiewirtschaft des Kap-Staats mit seinen chronischen Stromproblemen hängt aktuell zu mehr als 70 Prozent von Kohlekraftwerken ab.

Dem TV‑Sender e-NCA erklärte Pandor am Dienstag, Deutschland als drittwichtigster Handelspartner des Landes habe Potenzial für einen Ausbau der wirtschaftlichen Beziehungen.

RND/sic/dpa

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