Besonders Corona-Hilfen für ärmere Länder

OECD: Entwicklungshilfe steigt 2021 auf Rekordhoch

Entwicklungshilfe durch "SOS-Kinderdörfer" in Äthiopien

Entwicklungshilfe durch "SOS-Kinderdörfer" in Äthiopien

Paris, Frankfurt a.M. Vor allem wegen der Unterstützung bei der Pandemiebekämpfung sind die Gelder für öffentliche Entwicklungshilfe im vergangenen Jahr auf ein Rekordhoch gestiegen. Nach Angaben der Organisation für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) erhöhte sich die Entwicklungshilfe der Geberländer im Jahr 2021 auf 179 Milliarden US-Dollar (164 Milliarden Euro). Das entspricht gegenüber dem Vorjahr einem Zuwachs von 4,4 Prozent, wie die OECD am Dienstag in Paris mitteilte.

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Die Geberländer hätten bewiesen, dass sie in Krisenzeiten Hilfe bereitstellen, sagte OECD-Generalsekretär Mathias Cormann. Zugleich mahnte er mit Blick auf die Folgen des Ukraine-Krieges wie steigende Lebensmittelpreise in armen Ländern weitere Anstrengungen an. „Der Bedarf wird steigen“, warnte er bei Vorstellung der Zahlen in Paris.

Dürre und Krieg: Hilfsorganisation Oxfam befürchtet Hungerkrise in Ostafrika
ARCHIV - 13.12.2021, Afghanistan, Hachka: Abdul Haqim begutachtet sein karges Feld, auf dem er früher Weizen anbaute, um seine 18-köpfige Familie zu ernähren. Hilfsorganisationen haben vor einer Zuspitzung der Hungerkrise in Afghanistan gewarnt. Foto: Mstyslav Chernov/AP/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

Die Entwicklungsorganisation Oxfam warnt vor einer Hungerkrise in Ostafrika. Grund dafür sei unter anderem der Krieg in der Ukraine und eine anhaltende Dürre.

Der Großteil der Mehrausgaben für die Entwicklungszusammenarbeit geht auf Corona-Hilfen für ärmere Länder zurück. So schätzt die OECD, dass allein für Corona-Impfstoffspenden etwa 6,3 Milliarden US-Dollar (5,8 Milliarden Euro) und damit 3,5 Prozent der gesamten öffentlichen Entwicklungshilfe (ODA) ausgegeben wurden. Abzüglich der Ausgaben für Corona-Vakzine liegt der Zuwachs bei den Entwicklungsausgaben im Vergleich zu 2020 demnach lediglich bei 0,6 Prozent. Insgesamt haben die Geberländer die Corona-Hilfen für ärmere Länder, etwa mit Geldern für das Gesundheitswesen, mit 18,7 Milliarden US-Dollar (17,2 Milliarden Euro) finanziert, damit floss mehr als ein Zehntel der Entwicklungshilfe in die Pandemiebekämpfung.

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Deutschland hinter USA zweitgrößter Geber

Die öffentliche Entwicklungshilfe entsprach rund 0,33 Prozent des Bruttonationaleinkommens der Geberländr. Damit wurde das UN-Ziel, mindestens 0,7 Prozent der Wirtschaftsleistung für die Entwicklungszusammenarbeit auszugeben, abermals weit verfehlt. Fünf Länder erreichten das sogenannte 0,7-Prozent-Ziel laut den vorläufigen Daten der OECD. Auch Deutschland schaffte dies nach 2016 und 2020 mit einem Anteil von 0,74 Prozent zum dritten Mal, wenn auch Ausgaben für Flüchtlinge im Inland mitgezählt werden. Ohne diese Kosten lagen die deutschen Ausgaben für Entwicklungshilfe bei 0,68 Prozent.

Bund, Länder und Kommunen hätten im vergangenen Jahr etwa 27,3 Milliarden Euro für ODA-Leistungen aufgebracht, erklärte das deutsche Entwicklungsministerium. Deutschland bleibe damit hinter den USA der zweitgrößte Geber. Staatssekretär Jochen Flasbarth sagte, es sei wichtig, dass Deutschland „gerade auch in schwierigen Zeiten bereit ist, partnerschaftlich andere Länder zu unterstützen“.

In die ODA-Quote eingerechnet werden öffentliche Gelder, die für die Unterstützung der wirtschaftlichen und sozialen Entwicklung armer Länder ausgegeben werden - und in dem Zusammenhang auch an internationale Organisationen fließen können. Die meisten der staatlichen Entwicklungsgelder in Deutschland stammen aus dem Bundesentwicklungsministerium.

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RND/epd

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