Größter Korruptionsskandal in Lateinamerika

„Odebrecht-Affäre“: Perus Ex-Präsident Toledo stellt sich in den USA der Justiz

Auf diesem vom peruanischen Präsidentenamt zur Verfügung gestellten Bild kommt Alejandro Toledo (M), ehemaliger Präsident von Peru, zum Regierungspalast. Der frühere peruanische Staatschef (2001-2006) hat sich wegen Korruptionsvorwürfen den Behörden in den Vereinigten Staaten gestellt.

Auf diesem vom peruanischen Präsidentenamt zur Verfügung gestellten Bild kommt Alejandro Toledo (M), ehemaliger Präsident von Peru, zum Regierungspalast. Der frühere peruanische Staatschef (2001-2006) hat sich wegen Korruptionsvorwürfen den Behörden in den Vereinigten Staaten gestellt.

Berlin, Lima. Der frühere peruanische Präsident Alejandro Toledo hat sich der US-Justiz gestellt und wird nach Peru ausgeliefert. Der wegen Korruptionsvorwürfen in seiner Heimat gesuchte Ex-Staatschef erschien am Freitag (Ortszeit) vor einem Gericht in San José im US-Bundesstaat Kalifornien, wie die peruanische Tageszeitung „El Comercio“ berichtet. Von dort sei er ins Gefängnis überstellt worden und solle am Sonntag mit einem Linienflug nach Peru gebracht werden.

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Toledo, der von 2001 bis 2006 im Amt war, wird vorgeworfen, 20 Millionen US-Dollar Bestechungsgeld vom brasilianischen Baukonzern Odebrecht für den Bau einer Fernstraße zwischen Atlantik und Pazifik angenommen zu haben. Die Odebrecht-Affäre gilt als der größte Korruptionsskandal in Lateinamerika. Im Fall einer Verurteilung drohen Toledo 20 Jahre Haft. Der 77-Jährige bestreitet die Vorwürfe.

Die peruanische Justiz hatte 2017 einen Haftbefehl gegen Toledo erlassen und seine Auslieferung beantragt. Toledo lebte damals bereits in den USA. 2019 wurde er in Kalifornien festgenommen und danach in den Hausarrest entlassen. Er versuchte, mit zahlreichen Rechtsmitteln seine Auslieferung zu verhindern. Vergangene Woche hatte ein US-Bundesberufungsgericht den letzten entsprechenden Antrag abgelehnt. Ein Richter ordnete an, dass Toledo sich der Justiz stellen muss. Für die US-Regierung bedeutet die Auslieferung von Toledo das Ende eines jahrelangen Rechtsstreits.

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Toledo wäre der dritte Ex-Präsident, der in Peru inhaftiert ist. Alberto Fujimori, der von 1990 bis 2000 regierte, verbüßt nach einer Verurteilung wegen Menschenrechtsverbrechen eine 25-jährige Haftstrafe. Pedro Castillo, Präsident in den Jahren 2021 und 2022, sitzt seit Dezember vergangenen Jahres in Untersuchungshaft. Gegen ihn wird wegen des Vorwurfs der Rebellion ermittelt, nachdem er versucht hatte, den Kongress aufzulösen.

RND/epd

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