Nur 430 Kinderabteile in ICEs – Grüne fordern familienfreundlichere Bahn

Reisende warten neben drei ICE-Fernzügen auf einem Bahnsteig im Hauptbahnhof.

Reisende warten neben drei ICE-Fernzügen auf einem Bahnsteig im Hauptbahnhof.

Berlin. Die Grünen im Deutschen Bundestag kritisieren, dass die Deutsche Bahn in ihren Fernverkehrszügen nicht über ausreichend Familien- und Kleinkindabteile verfügt. „Wenn die Bahn die Fahrgastzahlen bis 2030 verdoppeln will, dann muss sie auch ihre Familienfreundlichkeit deutlich verbessern. Das aktuelle Angebot an Kleinkind- und Familienabteilen ist viel zu gering“, sagte der haushaltspolitische Sprecher der Grünen-Bundestagsfraktion, Sven-Christian Kindler, dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND). „Ohne eine familienfreundlichere Bahn wird das nichts mit der Verkehrswende.“

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Laut der schriftlichen Antwort des Bundesverkehrsministeriums auf eine mündliche Frage Kindlers im Bundestag verfügt die Bahn derzeit im Fernverkehr über 430 Waggons mit einem separaten Kleinkindabteil sowie 71 Fahrzeuge mit abgetrennten Kleinkindbereichen im Großraum. Hinzu kommen 182 Waggons mit einem Familienbereich in geschlossenen Abteilen sowie 96 Familienbereiche in Großraumabteilen, die durch Raumtrenner abgetrennt sind. In weiteren 233 Waggons gibt es lediglich per Aufkleber deklarierte Familienbereiche in normalen Großraumabteilen.

Kindler rechnet vor, dass damit im Schnitt nur ein bis zwei Kleinkindabteile und zwei bis drei Familienabteile oder -bereiche pro ICE vorhanden sind.

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Zu wenig, findet der Grüne. „Bei der Beschaffung neuer Züge muss die Familienfreundlichkeit endlich ganz oben auf der Agenda stehen“, fordert er. Konzeptstudien zu familienfreundlicheren Zügen gebe es seit Jahren, dennoch bestelle die Bahn immer wieder klassische Zugvarianten, kritisiert Kindler. „Wenn mehr Familien bei der Bahn einsteigen sollen, dann braucht es Platz für die Kinderwagen, Raum zum Spielen während der Bahnfahrt und faire Preise für Familien“, so der Bundestagsabgeordnete aus Hannover. „Verkehrsminister Scheuer muss hier Prioritäten setzen und nicht beim nächsten unsinnigen Straßenbauprojekt in Bayern.“

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