Sorge vor neuer Hungersnot?

Zu niedrige Getreideproduktion: Nordkoreas Staatspartei berät über Nahrungsmittelknappheit

Dieses von der nordkoreanischen Regierung zur Verfügung gestellte Foto zeigt den nordkoreanischen Machthaber Kim Jong Un (M), und seine Tochter bei der Grundsteinlegung für ein Projekt zum Bau neuer Häuser im Stadtteil Sopho in Pjöngjang.

Dieses von der nordkoreanischen Regierung zur Verfügung gestellte Foto zeigt den nordkoreanischen Machthaber Kim Jong Un (M), und seine Tochter bei der Grundsteinlegung für ein Projekt zum Bau neuer Häuser im Stadtteil Sopho in Pjöngjang.

Seoul. Die nordkoreanische Parteispitze ist zu einer Konferenz über Probleme in der Landwirtschaft zusammengekommen. Die von Machthaber Kim Jong Un am Sonntag eröffnete Sitzung des Zentralkomitees der Staatspartei solle unmittelbare Ziele zu Fragen der Landwirtschaft ebenso formulieren wie „dringende Aufgaben, die aus dem gegenwärtigen Stand der nationalen Wirtschaftsentwicklung erwachsen“, meldete die staatliche Nachrichtenagentur KCNA am Montag. An der Konferenz nähmen auch Ministerpräsident Kim Tok Hun und Kims Spitzenberater Jo Yong Won teil.

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Die Konferenz ist die erste, auf der sich die Partei ausschließlich mit der Landwirtschaft befasst. Über die Tagesordnung berichtete die KCNA nicht, doch hatte das Politbüro im Februar erklärt, Nordkorea brauche „einen Wendepunkt, um einen notwendigen radikalen Wandel in der Entwicklung der Landwirtschaft voranzutreiben“.

Südkoreanische Experten schätzen, dass die Getreideproduktion in Nordkorea im vergangenen Jahr auf etwa 4,5 Millionen Tonnen zurückgegangen ist. In den Vorjahren habe die Jahresproduktion bei maximal 4,8 Millionen Tonnen gelegen. Das Land brauche aber 5,5 Millionen Tonnen, um seine 25 Millionen Einwohnerinnen und Einwohner ernähren zu können.

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Experte: Lücken mit inoffiziellen Importen aus China gedeckt

Der Wirtschaftswissenschaftler Kwon Tae Jin vom GS&J Institut in Südkorea sagte, in den vergangenen Jahren habe Nordkorea etwa die Hälfte der Getreidelücke durch inoffizielle Importe aus China gedeckt. Den Rest sei nicht ausgeglichen worden. Verschärft habe sich das Problem durch die Abschottungspolitik Nordkoreas in der Corona-Pandemie und den Krieg Russlands in der Ukraine, der die Weltmarktpreise für Energie, Nahrungs- und Düngemittel in die Höhe getrieben habe.

Unbestätigten Berichten zufolge gab es Hungertote, aber kein Massensterben wie in den 1990er Jahren. Dessen ungeachtet hat Nordkorea sein Atomwaffen- und Raketenprogramm vorangetrieben.

RND/AP

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