Nordkorea feuert Rakete ins Meer ab
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Eine Nachrichtensendung, die Archivaufnahmen eines Raketenstarts zeigen, wird auf einem Monitor im Bahnhof ausgestrahlt.
© Quelle: Ahn Young-Joon/AP/dpa
Tokio/Seoul. Nordkorea hat nach Angaben des südkoreanischen Militärs erneut eine Rakete in Richtung offenes Meer gefeuert.
Die Rakete sei am Samstag (Ortszeit) in Richtung Japanisches Meer (koreanisch: Ostmeer) geschossen worden, berichtete die Nachrichtenagentur Yonhap unter Berufung auf das südkoreanische Militär. Um welche Art von Flugkörper es sich handelte, war zunächst unklar. Nach Einschätzung des japanischen Verteidigungsministeriums könnte es eine ballistische Rakete gewesen sein.
Nordkorea spricht von Test einer Interkontinentalrakete
Nordkorea hat am Sonntag den Test einer Interkontinentalrakete bestätigt. Ziel des Tests sei es gewesen, die eigene nukleare Angriffskapazität gegen Rivalen weiter auszubauen, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur KCNA am Sonntag.
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Dieses von der nordkoreanischen Regierung zur Verfügung gestellte Bild zeigt den Start einer ballistischen Interkontinentalrakete (ICBM) vom Typ „Marskanone 15" auf dem internationalen Flughafen von Pjöngjang. Unabhängige Journalisten hatten keinen Zugang zu der Veranstaltung, die auf diesem von der nordkoreanischen Regierung veröffentlichten Bild zu sehen ist. Der Inhalt dieses Bildes ist so, wie er bereitgestellt wurde, und kann nicht unabhängig überprüft werden.
© Quelle: -/kcna/dpa
KCNA berichtete, der Start der Hwasong-15 ICBM sei ohne vorherige Ankündigung auf direkten Befehl von Machthaber Kim Jong Un erfolgt. Er habe dazu gedient, die Zuverlässigkeit der Waffe und die Kampfbereitschaft der Atomstreitkräfte des Landes zu überprüfen. Die Rakete wurde dem Bericht zufolge in einem hohen Winkel abgefeuert und erreichte eine maximale Höhe von etwa 5770 Kilometern. Während des 67-minütigen Fluges überwandt sie eine Strecke von rund 990 Kilometern, bevor sie ein zuvor festgelegtes Zielgebiet in den Gewässern zwischen der koreanischen Halbinsel und Japan einschlug.
Mit dem Abschuss in einem steilen Winkel sollten offenbar Nachbarländer umgangen werden. Die von Nordkorea gemeldeten Flugdaten stimmen in etwa mit den zuvor von den Nachbarländern ermittelten Informationen zum Flug der Rakete überein. Sie zeigen, dass das Geschoss theoretisch in der Lage ist, das amerikanische Festland zu erreichen.
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Das nordkoreanische Außenministerium hatte am Freitag nach der Ankündigung gemeinsamer Manöver von Südkorea und den USA eine entschlossene Reaktion angedroht. Man werde beispiellos hart gegen Rivalen vorgehen, teilte das Ministerium in Pjöngjang mit. Die Manöver im März sollen größer ausfallen als in den vergangenen Jahren. Seoul und Washington betonten, die Übungen seien defensiver Natur.
Erprobung ballistischer Raketen eigentlich verboten
Dem international weitgehend isolierten Nordkorea ist durch Resolutionen der Vereinten Nationen die Erprobung ballistischer Raketen jeglicher Reichweite eigentlich verboten. Je nach Bauart könnten sie auch mit einem Atomsprengkopf ausgerüstet werden können. Das kommunistisch regierte Land setzt sich über das Verbot jedoch immer wieder hinweg.
Der neue Start wäre der erste Test einer solchen Waffe seit mehr als einem Monat, berichteten japanische Medien. Die USA und Südkorea planen für den kommenden Monat gemeinsame Militärübungen, was Nordkorea bereits zu Drohungen veranlasste. Der Konflikt auf der koreanischen Halbinsel hat bereits seit vergangenem Jahr wieder an Brisanz gewonnen.
Nordkorea hatte seine Raketentests Anfang Januar gestoppt, nachdem es 2022 mehr als 70 davon erprobt hatte - so viel wie nie zuvor in einem Jahr. Angesichts der Warnung vom Freitag war vermutet worden, dass es die Tests wieder aufnehmen könnte.
RND/dpa/AP