Medien: Nordkoreanischer Ex-Diplomat lebt nach Flucht in Südkorea

Verliert Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un die Unterstützung von hochrangigen Regierungsbeamten?

Verliert Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un die Unterstützung von hochrangigen Regierungsbeamten?

Seoul. Ein weiterer früherer hochrangiger Diplomat Nordkoreas, der seinem abgeschotteten Heimatland den Rücken gekehrt hat, lebt Medienberichten zufolge mittlerweile in Südkorea.

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Der ehemalige Geschäftsträger der nordkoreanischen Botschaft in Kuwait, Ryu Hyun Woo, sei bereits vor zwei Jahren mit seiner Familie in Südkorea eingereist, berichteten am Montag übereinstimmend südkoreanische Sender und Zeitungen unter Berufung auf Informanten. Weder der Geheimdienst noch das für die Beziehungen zu Nordkorea zuständige Vereinigungsministerium in Seoul bestätigten die Berichte.

Wann Ryu beschlossen haben soll, sich abzusetzen, ging aus den Berichten nicht hervor. Ryu soll sich zu diesem Schritt aus Sorge um die Zukunft seiner Kinder entschieden haben, berichtete der öffentlich-rechtliche Rundfunksender KBS. Ryu war demnach nur wenige Monate nach der Ankunft des geflüchteten ehemaligen kommissarischen Botschafters Nordkoreas in Italien, Jo Song Gil, ebenfalls nach Südkorea gekommen.

Verliert Kim Jong Un an Unterstützung?

Ryu sei eine wichtige Figur innerhalb „der politischen Elite Pjöngjangs“ gewesen, zitierte die Zeitung „The Korea Herald“ den ebenfalls aus Nordkorea stammenden Oppositionsabgeordneten Thae Yong Ho, der sich 2016 nach Südkorea abgesetzt hatte. Thae war früher Vize-Botschafter in London. Ryus Flucht könne ein Beleg dafür sein, dass „Machthaber Kim (Jong Un) seine Unterstützungsbasis auf hochrangiger Ebene verliert“. Ryus Schwiegervater war laut der Zeitung für die Finanzen des Machthabers zuständig.

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Vor der Coronavirus-Pandemie flohen aus Nordkorea so gut wie jedes Jahr zahlreiche Menschen vor Hunger und Unterdrückung. In den meisten Fällen fliehen Nordkoreaner über die Grenze nach China. Viele von ihnen gelangen über dritte Länder nach Südkorea. Berichte über die Flucht von hochrangigen nordkoreanischen Regierungsbeamten sind eher selten.

RND/dpa

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