Das sind Niedersachsens Ex-Ministerpräsidenten seit 1990
:format(webp)/cloudfront-eu-central-1.images.arcpublishing.com/madsack/HI5WNFUGPVFO5DKQQNLRW646TQ.jpeg)
Vier Ministerpräsidenten des Landes Niedersachsen stehen am 1. November 2021 beim Festakt zur Gründung des Landes Niedersachsen vor 75 Jahren im Hannover Congress Centrum (HCC): Gerhard Schröder (l-r, SPD), Altkanzler, Stephan Weil (SPD), Gerhard Glogowski (SPD) und Christian Wulff (CDU), ehemaliger Bundespräsident.
© Quelle: Julian Stratenschulte/dpa
Hannover. Seit fast zehn Jahren ist Stephan Weil niedersächsischer Ministerpräsident - bei der Landtagswahl am Sonntag wird sich entscheiden, ob für den SPD-Politiker noch eine dritte Amtszeit hinzukommt oder ob CDU-Kandidat Bernd Althusmann erstmals die Staatskanzlei übernimmt.
+++ Alle aktuellen News zur Niedersachsen-Wahl im Liveblog +++
Dort waren seit 1990 mehrere Regierungschefs tätig, für die sich der Posten als Landesvater als Sprungbrett für noch höhere Aufgaben entpuppte. Die fünf noch lebenden Ex-Ministerpräsidenten des Landes im Überblick:
Gerhard Schröder (SPD, 1990 bis 1998)
Als Schröder Ministerpräsident wurde, war der Schatten seines Vorgängers Ernst Albrecht (CDU) groß - bis heute war niemand länger in Niedersachsen Regierungschef als der Vater von Ursula von der Leyen. Schröder hingegen verließ Niedersachsen nach acht Jahren für die Bundespolitik, wo er als Bundeskanzler ebenfalls einen Rekordhalter ablöste, Helmut Kohl (CDU).
:format(webp)/cloudfront-eu-central-1.images.arcpublishing.com/madsack/CMWFER4RO5TNI632XS4TQ2GV6P.jpg)
Ex-Bundeskanzler und ehemaliger Ministerpräsident Niedersachsens, Gerhard Schröder.
© Quelle: dpa
Das rot-grüne Bündnis hielt von 1998 bis 2005. Seither macht Schröder vor allem wegen seiner Engagements für russische Energiekonzerne Schlagzeilen. Weil er sich selbst nach dem Angriff Russlands auf die Ukraine davon nicht klar distanziert hat, ist der heute 78-Jährige auch in Teilen der SPD in Ungnade gefallen.
Gerhard Glogowski (SPD, 1998 bis 1999)
In den Landesregierungen unter Schröder war Glogowski stets Innenminister und Stellvertreter des Ministerpräsidenten. Regierungschef blieb er allerdings nur kurz: Rund ein Jahr nach Amtsübernahme trat er nach Vorwürfen wegen finanzieller Begünstigungen durch Unternehmen zurück.
:format(webp)/cloudfront-eu-central-1.images.arcpublishing.com/madsack/X7GQSKEE5JEHXM5JBMI2F5L7QM.jpeg)
Gerhard Glogowski (SPD) sitzt in einem Cafe in der Braunschweiger Innenstadt.
© Quelle: Ole Spata/dpa
Heute ist der 79-Jährige, der auch Oberbürgermeister von Braunschweig und Präsident von Eintracht Braunschweig war, Teil einer „Ampelfamilie“: Er selbst ist SPD-Mitglied, sein Sohn ist für die Grünen in der Kommunalpolitik aktiv und dessen Frau sitzt für die FDP im Bundestag.
:format(webp)/cloudfront-eu-central-1.images.arcpublishing.com/madsack/EZHJQQG67RD4LOGG3ATC7MQUTQ.jpg)
Hauptstadt-Radar
Persönliche Eindrücke und Hintergründe aus dem Berliner Regierungsviertel. Immer dienstags, donnerstags und samstags.
Mit meiner Anmeldung zum Newsletter stimme ich der Werbevereinbarung zu.
Sigmar Gabriel (SPD, 1999 bis 2003)
Auch Gabriels Zeit in der Staatskanzlei war eher kurz. Dafür prägte er die Bundespolitik über viele Jahre: erst als Umweltminister (2005-2009), dann als Wirtschaftsminister (2013-2017) und Außenminister (2017-2018). 2019 wurde er Vorsitzender der Atlantik-Brücke, einem Verein für die Zusammenarbeit zwischen Deutschland und den USA.
:format(webp)/cloudfront-eu-central-1.images.arcpublishing.com/madsack/S5AXFS5T2FHQRJYK4UUJELY53Q.jpeg)
Sigmar Gabriel (SPD), Vorsitzender der Atlantik-Brücke e.V., sieht Fehler der früheren Bundesregierung im Zusammenhang mit der Gas-Pipeline Nord Stream 2.
© Quelle: Britta Pedersen/dpa-Zentralbild/
Wie bei Schröder gab es auch an Gabriel Kritik vor dem Hintergrund des Ukraine-Kriegs. Mit Blick auf die Gas-Pipeline Nord Stream 2 räumte der heute 63-Jährige es als Fehler ein, bei den Einwänden nicht auf die Osteuropäer gehört zu haben. Gabriel war zudem Wirtschaftsminister, als der größte deutsche Gasspeicher in Rehden an Gazprom übertragen wurde.
Christian Wulff (CDU, 2003 bis 2010)
Bei den Landtagswahlen 1994 und 1998 hatte Wulff noch das Nachsehen, erst im dritten Anlauf wurde er Ministerpräsident und blieb es sieben Jahre lang. 2010 wurde er als Kandidat von CDU/CSU und FDP im Alter von 51 Jahren zum jüngsten Bundespräsidenten gewählt. Doch seine Zeit im Schloss Bellevue in Berlin sollte nur 19 Monate dauern. Nach Vorwürfen der Vorteilsnahme trat er zurück. Das Landgericht Hannover sprach Wulff 2014 von allen Vorwürfen frei.
:format(webp)/cloudfront-eu-central-1.images.arcpublishing.com/madsack/NXLIDNMRQVDGXF44E2VMDG3UVQ.jpg)
Christian Wulff (CDU) vertrat Deutschland beim Staatstrauerakt für Japans ermordeten Ex-Regierungschef Shinzo Abe in Tokio.
© Quelle: IMAGO/ZUMA Wire
Mittlerweile vertritt der heute 63-Jährige Deutschland regelmäßig im Ausland, etwa bei der Vereidigung des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj 2019 oder zuletzt beim Staatstrauerakt für Japans ermordeten Ex-Regierungschef Shinzo Abe.
David McAllister (CDU, 2010 bis 2013)
Der Deutsch-Brite McAllister war der erste CDU-Kandidat, der gegen den aktuellen Ministerpräsidenten Stephan Weil antrat. Zwar wurde die CDU bei der Landtagswahl 2013 auch stärkste Kraft. Allerdings hatte Rot-Grün eine Mehrheit von einer Stimme, sodass Weil McAllisters Platz in der Staatskanzlei übernehmen konnte.
:format(webp)/cloudfront-eu-central-1.images.arcpublishing.com/madsack/5QIVEMC2NF6KI4HKP6IH6ZXS64.jpg)
David McAllister (CDU) lacht auf einer Pressekonferenz in Hannover.
© Quelle: Julian Stratenschulte/dpa
Der Christdemokrat wiederum wurde 2014 ins Europäische Parlament gewählt. CDU-Landeschef blieb er noch bis Ende 2016, als Bernd Althusmann zum Nachfolger gewählt wurde. Seit 2019 ist McAllister, mittlerweile 51 Jahre alt, Vorsitzender des Ausschusses für Auswärtige Angelegenheiten im Europaparlament.
RND/dpa