Modernisierung in Niedersachsen

Debatte zwischen Rot-Grün und CDU über Verfassungsänderungen

Abgeordnete heben bei einer Abstimmung während einer Sitzung des niedersächsischen Landtags in Hannover ihre Hand.

Abgeordnete heben bei einer Abstimmung während einer Sitzung des niedersächsischen Landtags in Hannover ihre Hand.

Hannover. Niedersachsens neue rot-grüne Regierung will im kommenden Jahr mehrere Änderungen der Landesverfassung vorbereiten, unter anderem eine Senkung des Wahlalters für Landtagswahlen. Weil die Abgeordneten von SPD und Grünen im Landtag jedoch keine Zwei-Drittel-Mehrheit haben, sind sie dabei auf Mithilfe der CDU oder AfD angewiesen. Die Regierungsfraktionen wollen daher bald das Gespräch mit der CDU suchen.

Weiterlesen nach der Anzeige
Weiterlesen nach der Anzeige

Grünen-Fraktionschefin Anne Kura sagte, die Regierung strebe eine Modernisierung der Landesverfassung an. „Dazu zählen unter anderem die Senkung des Wahlalters, die Stärkung der Beteiligungsrechte für Kinder, die Ersetzung des diskriminierenden und unwissenschaftlichen Begriffes „Rasse“ oder die Aufnahme des Schutzes vor Diskriminierung aufgrund der sexuellen Identität“, sagte sie. Außerdem werde man sich für ein verfassungskonformes Paritätsgesetz einsetzen - damit müssten Parteien in ihren Wahllisten eine Frauenquote erfüllen.

Veränderungen in der Gesellschaft aufnehmen

Kura erklärte, die Vorhaben zielten darauf ab, Veränderungen in der Gesellschaft aufzunehmen und die Demokratie zu stärken. Man setze dabei darauf, dass die CDU ihre Ankündigung einer konstruktiven Oppositionsarbeit in die Tat umsetze. „In anderen Bundesländern trägt die CDU beispielsweise die Senkung des Wahlalters mit“, sagte Kura.

Weiterlesen nach der Anzeige
Weiterlesen nach der Anzeige
Weil als Ministerpräsident von Niedersachsen offiziell wiedergewählt
08.11.2022, Niedersachsen, Hannover: Grant Hendrik Tonne (SPD, r), Vorsitzender der SPD-Fraktion Niedersachsen, gratuliert Stephan Weil (SPD, l) zur Wiederwahl zum Ministerpräsidenten von Niedersachsen während der konstituierenden Sitzung im niedersächsischen Landtag. Foto: Sina Schuldt/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

Der SPD-Politiker Stephan Weil ist zum dritten Mal zum Ministerpräsidenten in Niedersachsen gewählt worden.

Oppositionsführer Sebastian Lechner hatte nach der Wahl gesagt, die CDU werde die Regierung zwar kritisch, aber konstruktiv begleiten. Einer möglichen Absenkung des Wahlalters erteilte er jedoch bereits Anfang November eine Absage. Die Antwort der CDU auf das Vorhaben sei ein „ganz klares Nein“. Man schätze es, wenn sich junge Menschen politisch engagieren wollen, allerdings solle das Wahlrecht für den Landtag wie bisher an die Volljährigkeit geknüpft sein. Auf kommunaler Ebene darf indes bereits mit 16 Jahren gewählt werden.

Herzensanliegen: Reform des Wahlalters und sprachliche Anpassungen

Auch die SPD will einige Verfassungsänderungen noch nicht aufgeben. „Insbesondere die Reform des Wahlalters sowie die sprachliche Anpassung des Verfassungstextes sind für uns Herzensanliegen“, sagte der SPD-Rechtspolitiker Ulf Prange. „Daher halten wir unverändert an unseren Zielen fest und werden mit der demokratischen Opposition das Gespräch suchen.“

Die bisher letzte Änderung der niedersächsischen Verfassung wurde vor fast genau zwei Jahren beschlossen. Damals wurden der Klimaschutz und die Minderung der Folgen des Klimawandels als Staatsziele festgelegt.

Weiterlesen nach der Anzeige
Weiterlesen nach der Anzeige

In der kommenden Woche finden die letzten Plenarsitzungen des Landtags vor dem Jahreswechsel statt. In einer Sondersitzung Ende November zum Milliarden-Krisenpaket von Rot-Grün hatten sich CDU und AfD als Oppositionsfraktionen klar von der Regierung abgegrenzt.

RND/dpa

Mehr aus Politik

 
 
 
 
 
Anzeige
Anzeige
Empfohlener redaktioneller Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt von Outbrain UK Ltd, der den Artikel ergänzt. Sie können ihn sich mit einem Klick anzeigen lassen.

 

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr dazu in unseren Datenschutzhinweisen.

Top Themen

Deutschland
 
Sonstiges

Letzte Meldungen

 
 
 
 
 
 
 
 
 

Spiele entdecken