Nach Beschwerden: Niedersachsen muss Abinoten in Mathe um einen Punkt anheben
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Beim diesjährigen Matheabitur in Niedersachsen kam es zu großem Zeitmangel bei den Prüflingen (Symbolbild).
© Quelle: picture alliance / Tobias Kleins
Hannover. Das niedersächsische Kultusministerium unternimmt nach Beschwerden von Lehrkräften sowie Abiturientinnen und Abiturienten einen bisher einmaligen Schritt: Die Noten des diesjährigen schriftlichen Matheabiturs werden um einen Punkt angehoben. Das berichtet die „Hannoversche Allgemeine Zeitung“ (HAZ).
„Die diesjährigen Mathematikklausuren waren zu bewältigen – aber von den meisten Prüflingen nicht in der dafür vorgesehenen Zeit“, begründete Kultusminister Grant Hendrik Tonne (SPD) die Entscheidung. Alle Prüflinge hätten mit dem Zeitmangel zu kämpfen gehabt. „Die Anhebung ist gleichermaßen fair wie angemessen.“
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Laut dem Bericht hat das Kultusministerium gemeinsam mit Experten mögliche Abweichungen der Klausurergebnisse vom Vorjahr oder den Vornoten untersucht. Dafür seien die Erstkorrekturen der Abiturklausuren aller rund 16.300 Prüflinge im Fach Mathematik ausgewertet worden.
Notenschnitt beim Matheabi lag nur bei 6,5 Punkten
Nach der Analyse sei man zu einem eindeutigen Ergebnis gekommen: Die Noten waren durchweg schlechter – und zwar deutlich. Der vorläufige Durchschnitt der schriftlichen Abiprüfungen im Fach Mathematik habe über alle Schulformen und Anforderungsniveaus hinweg in diesem Jahr bei nur 6,4 Notenpunkten. Zum Vergleich: 2021 lag dieser Wert noch bei 7,5. Sechs Notenpunkte entsprechen in der Oberstufe einer Vier plus.
„So etwas darf sich nicht wiederholen“, unterstrich Minister Tonne. Deshalb soll es im kommenden Jahr grundlegende Änderungen geben. So sollen die Prüflinge eine halbe Stunde mehr Zeit bekommen. Zudem werde der Umfang der erwarteten Leistungen reduziert. Nicht zuletzt werden die Aufgaben neu strukturiert. So könnten Teilaufgaben unabhängig voneinander zu bearbeiten und zu lösen sein.
Im vergangenen Jahr war der bundesweite Notenschnitt im Abitur insgesamt deutlich besser gewesen als in den Vorjahren. Damals waren Schülerinnen und Schüler wegen der Corona-Pandemie von häufigen Wechseln zwischen Präsenz- und Distanzunterricht betroffen gewesen. Damals musste Mecklenburg-Vorpommern bereits den gleich Schritt beim Matheabitur unternehmen wie nun Niedersachsen.
RND/sic
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