Neues von der Corona-Ampel

Marco Buschmann (FDP, von links), Katrin Göring-Eckardt (Bündnis 90/Die Grünen) und Dirk Wiese (SPD) haben die Corona-Eckpunkte der potenziellen Ampelkoalition vorgestellt.

Marco Buschmann (FDP, von links), Katrin Göring-Eckardt (Bündnis 90/Die Grünen) und Dirk Wiese (SPD) haben die Corona-Eckpunkte der potenziellen Ampelkoalition vorgestellt.

Guten Morgen, liebe Leserinnen und Leser,

wenn die Virologin Sandra Ciesek recht hat, dann werden Sie diesen Newsletter vermutlich nicht bis zum Ende lesen. „Ich habe das Gefühl“, sagte sie in ihrem Corona-Podcast, „dass es im Moment nicht wirklich jemanden mehr interessiert, weil ein ‚Gewohnheitseffekt‘ eingetreten ist.“

Gemeint sind die steigenden Corona-Zahlen. Die steigen wieder stark – so wie es angesichts von Jahreszeit und Impfquoten zu erwarten war. Ein solcher Gewohnheitseffekt drohte schon mehrfach während der Pandemie. Und immer war es zu früh dafür.

Verlängerung keine Option: Ampelparteien präsentieren „Instrumentenkasten“ zum Infektionsschutz

In der Debatte um die künftige Rechtsgrundlage für Corona-Maßnahmen wie Masken- und Kontaktregeln haben SPD, Grüne und FDP gemeinsame Vorschläge vorgelegt.

Während in der Bevölkerung eine gewisse Sorglosigkeit zu beobachten ist, halten die potenziellen Ampelkoalitionäre das Thema für immerhin so wichtig, dass sie sich schon jetzt auf einen wichtigen Punkt geeinigt haben: Die Gültigkeit des Lockdownparagrafen wird nicht verlängert.

Auch das sollten wir aber nicht als Entwarnung verstehen, denn von einem nahenden „Freedom Day“ kann keine Rede sein, wie Tim Szent-Ivanyi und Paul Gross schreiben. Eine Übergangslösung sieht vor, dass Bundesländer weiterhin vergleichsweise milde Schutzmaßnahmen verhängen können, etwa die Maskenpflicht, Abstandsgebote oder Zutritts­beschränkungen wie 2G oder 3G.

Noch da? Dann interessiert Sie die Pandemie also doch noch. Das ist gut und wichtig.

Wichtig wäre es auch, wenn sich noch mehr Leute impfen lassen würden. Einer aktuellen Umfrage zufolge dürfen wir uns aber nicht mehr allzu große Hoffnungen machen. Die große Mehrheit der Ungeimpften wird sich voraussichtlich nicht mehr davon überzeugen lassen, sich bald gegen das Coronavirus impfen zu lassen. Das hat die bisher größte Befragung von Ungeimpften ergeben, die von Forsa im Auftrag des Bundesgesundheits­ministeriums durchgeführt wurde. Sie liegt uns vorab vor.

Demnach gaben zwei Drittel (65 Prozent) der rund 3000 Befragten an, sich „auf keinen Fall“ in den nächsten zwei Monaten impfen zu lassen. 23 Prozent tendierten zu „eher nein“. Lediglich 2 Prozent der Befragten wollten sich „auf jeden Fall“ impfen lassen. Die restlichen 10 Prozent zeigten sich unentschlossen oder hielten eine spätere Impfung „eher“ für möglich.

Ob unter den Befragten auch Bundestags­abgeordnete der AfD sind, ist nicht bekannt. Einige der Parlamentarierinnen und Parlamentarier weigern sich beharrlich, ihren Impfstatus preiszugeben, einen Test- oder Genesenennachweis vorzulegen. Im Reichstags­gebäude hat das zur Folge, dass sie wegen der 3G-Regeln auf der Tribüne Platz nehmen müssen. Auf Twitter wird das mit dem Hashtag #deppenloge bezeichnet.

Gewähltere Worte hat unsere Kommentatorin Alisha Mendgen gefunden: „Die Fraktion ist der verlängerte Arm der ,Querdenker‘.“ Für einen Gewohnheits­effekt sollte es auch in dieser Hinsicht zu früh sein.

 

Zitat des Tages

Sorry für Fehler.

Peter Altmaier,

scheidender Wirtschaftsminister

Peter Altmaier hat sich von seinem Amt als Wirtschaftsminister verabschiedet. Eine flapsige Formulierung in seinem Tweet gefiel dabei nicht jedem.

 

Leseempfehlungen

Sorge um die Mutter der Nation: Die Queen hat ihre Teilnahme an der Weltklima­konferenz in Glasgow abgesagt. Schon seit einigen Tagen ist der Gesundheits­zustand von Elizabeth II. Thema in Großbritannien. Viele machen sich Sorgen, denn sie ist beliebt wie nie, berichtet Susanne Ebner aus London.

Sternekoch mit TV-Show: Tim Raue hat zwei Michelin-Sterne, sein Restaurant ist unter den besten der Welt auf Platz 31 gewählt worden. Nun bekommt der Berliner eine neue Kochsendung auf Magenta TV – und spricht mit dem RND darüber, warum er zu Hause noch nie gekocht hat, warum ihn Freunde nicht mehr zum Essen einladen und wieso er bei den Dreharbeiten fünf Kilo zugenommen hat.

 

Aus unserem Netzwerk: Dicke Luft in Wolfsburg

Weil VW-Konzernchef Herbert Diess es vorzieht, Termine in den USA wahrzunehmen, anstatt an einer Unternehmens­versammlung teilzunehmen, wird er von der neuen Betriebsrats­vorsitzenden Daniela Cavallo heftig kritisiert. Diess ziehe die Investoren an der Wall Street der eigenen Belegschaft vor, sagt sie der „Wolfsburger Allgemeinen Zeitung“. Dieses Verhalten sei in der Geschichte des Konzerns beispiellos, so Cavallo weiter.

 

Termine des Tages

Die Bundesagentur für Arbeit veröffentlicht ihren Bericht für Oktober.

Gewerkschaften protestieren unter dem Motto #ausgeliefert und fordern bessere Arbeits­bedingungen bei Amazon.

Der DBB Beamtenbund und Tarifunion ruft bundesweit zu Demonstrationen zur Einkommensrunde im öffentlichen Dienst der Länder auf.

Der „Baum des Jahres“ 2022 wird bekannt gegeben.

 

Wer heute wichtig wird

Ein bisschen in die Jahre gekommen sind sie schon – aber laut sind sie immer noch: Heute vor 40 Jahren gründeten James Hetfield und Lars Ulrich die Band Metallica. Ihr erster Song hieß „Hit the Lights“.

Ein bisschen in die Jahre gekommen sind sie schon – aber laut sind sie immer noch: Heute vor 40 Jahren gründeten James Hetfield und Lars Ulrich die Band Metallica. Ihr erster Song hieß „Hit the Lights“.

 

Der Podcast des Tages

E‑Fahrzeuge werden immer vernetzter und digitaler. Sie sind fast schon rollende Computer. Und damit bieten sie potenzielle Angriffsflächen für Hackerangriffe. Wie wir uns dagegen schützen können und welche Verantwortung die Hersteller von E‑Fahrzeugen haben, das erläutert Christoph Lauterwasser, der Geschäftsführer der AZT Auto­motive GmbH.

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Wir wünschen Ihnen einen guten Start in den Tag,

Ihr Christian Palm

 

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