Zum 100. Geburtstag der Sowjet-Pioniere

Kreml plant neuen Kinder- und Jugendverband

16.05.2022, Russland, Moskau: Wladimir Putin, Präsident von Russland, spricht bei einem Treffen der Staats- und Regierungschefs der Organisation des Vertrags über kollektive Sicherheit (OVKS) im Kreml teil. Medienberichten zufolge plant der Kreml die Gründung einer neuen Kinder- und Jugendbewegung in Russland.

16.05.2022, Russland, Moskau: Wladimir Putin, Präsident von Russland, spricht bei einem Treffen der Staats- und Regierungschefs der Organisation des Vertrags über kollektive Sicherheit (OVKS) im Kreml teil. Medienberichten zufolge plant der Kreml die Gründung einer neuen Kinder- und Jugendbewegung in Russland.

Moskau. Die russische Führung plant zum 100. Geburtstag der sowjetischen Pioniere die Gründung einer neuen Kinder- und Jugendbewegung. Das Gesetz dazu könnte am 19. Mai ins Parlament eingebracht werden, berichtete die Nachrichtenagentur RBK am Dienstag. Demnach handelt es sich um eine gemeinsame Initiative des Kremls, des Bildungsministeriums und der föderalen Agentur für die russische Jugend. Die Idee einer solchen Bewegung, die alle Kinder und Jugendliche vereinen soll, hatte Präsident Wladimir Putin bereits im April bei einem Treffen mit Schulkindern unterstützt.

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Bislang heißt es, dass die Mitgliedschaft in einem solchen Verband freiwillig sein soll. An der Gründung könnte auch die von Verteidigungsminister Sergej Schoigu geschaffene „Junarmija“ („Jugendarmee“) beteiligt werden, eine militärisch-patriotische Jugendorganisation.

Das Datum ist in jedem Fall symbolisch. Der 19. Mai 1922 gilt als Gründungsdatum der sowjetischen Pioniere, die nach dem Tod des Sowjetgründers Wladimir Iljitsch Lenin 1924 als Lenin-Pioniere bezeichnet wurden. In den 1970er Jahren vereinigte die Organisation mehr als 25 Millionen Kinder und Jugendliche und kontrollierte Tausende Ferienlager. Ein Aufenthalt in den Pionierlagern von Artek auf der Krim oder Orljonok an der Schwarzmeerküste des Gebiets Krasnodar galt als besondere Auszeichnung.

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Als staatliche Organisation wurden die Pioniere nach dem Ende der Sowjetunion aufgelöst. Kurzzeitig waren sie sogar verboten. Später gab es Neugründungen, die aber bei weitem nicht das frühere Ausmaß erreichten. Ironisch kommentierte Kira Jarmysch, die Vertraute des inhaftierten Oppositionspolitikers Alexej Nawalny, die Meldung über die geplante Neugründung: „Wirtschaftliches Defizit, der Pkw Moskwitsch und die Pioniere. Als in der Kindheit von einer Zeitmaschine geträumt habe, hatte ich sicher anderes gemeint.“

RND/dpa

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