Neonazis und organisierte Kriminalität: eine gefährliche Mischung

Polizisten stehen vor einem Haus, das der rechten Szene zuzuordnen ist. Das Haus wird von den Beamten bei einer Razzia durchsucht.

Polizisten stehen vor einem Haus, das der rechten Szene zuzuordnen ist. Das Haus wird von den Beamten bei einer Razzia durchsucht.

Berlin. Mit einem Großaufgebot ist die Polizei am Freitag in drei Bundesländern gegen Mitglieder einer militanten Neonazigruppe aus Thüringen vorgegangen. Die Vorwürfe: Drogenhandel im großen Stil und Geldwäsche. Auch Waffenhandel steht Medienberichten zufolge im Raum.

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Dass jene Rechtsextremen, die am lautesten vor „kriminellen Migranten“ warnen, oftmals selbst tief im kriminellen Sumpf stecken, sollte niemanden verwundern. Drogendealende Neonazis sind keine Neuheit, ihr selbst gegebenes Image als Hüter des gesunden „Volkskörpers“ hält keinem zweiten Blick stand.

Razzia gegen Neonazi-Netzwerk: Drogen und Geld gefunden
26.02.2021, Th��ringen, Ballst��dt: Polizisten durchsuchen ein Haus, das der rechten Szene zuzuordnen ist. Mit einer gro��angelegten Razzia ist die Polizei in mehreren Bundesl��ndern gegen ein Neonazi-Netzwerk vorgegangen. Bei den Durchsuchungen in Th��ringen, Sachsen-Anhalt und Hessen ging es um den Verdacht des gro��angelegten Drogenhandels und der Geldw��sche, wie das Landeskriminalamt Th��ringen (TLKA) am Freitagmorgen mitteilte. Foto: Michael Reichel/dpa-Zentralbild/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

Bei einer großangelegten Razzia gegen ein Neonazi-Netzwerk in mehreren Bundesländern hat die Polizei bislang Bargeld und Drogen gefunden.

Die Ermittlungen gegen die Thüringer Neonazis zeigen aber einmal mehr, wie gefährlich diese Szene ist. Mindestens 213 Menschen wurden laut Erhebungen der Amadeu-Antonio-Stiftung seit dem Wendejahr 1990 durch rechte Gewalttäter getötet. Die Morde des NSU, die Erschießung Walter Lübckes, die antisemitischen und rassistischen Anschläge von Halle und Hanau zeigen, welche Gefahr von fanatisierten und bewaffneten Rechtsextremen ausgeht.

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Geld macht die rechte Szene noch gefährlicher

Im aktuellen Thüringer Fall handelt es sich um Jahre lang gewachsene, militante Neonazistrukturen. Sie pflegen Kontakte zu Geistesbrüdern im In- und Ausland, auch zu in Deutschland verbotenen Organisationen. Und sie verdienen Geld. Mit der Veranstaltung von Rechtsrockkonzerten und wie nun bekannt wurde mutmaßlich auch mit Drogenhandel. Dieses Geld macht die Szene noch gefährlicher. Es kann für den Aufbau von Infrastruktur verwendet werden, aber auch für den Kauf von Waffen für den „politischen Kampf“.

Dass die Sicherheitsbehörden gegen solche rechtsextremen und kriminellen Strukturen vorgehen, ist richtig und wichtig. Sie sollten das mit allen Mitteln des Rechtsstaates tun. Denn dieser Kampf gegen den militanten Rechtsextremismus rettet im Zweifelsfall Menschenleben.

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