Nancy Faeser wird Innenministerin - Deutschlands Anwältin gegen Rechtsextremismus
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Hessen, Wiesbaden: Die designierte Innenministerin Nancy Faser im Plenum des hessischen Landtages.
© Quelle: Frank Rumpenhorst/dpa
Berlin. Die designierte Bundesinnenministerin, Nancy Faeser (SPD), legt ihren Schwerpunkt auf die Bekämpfung des Rechtsextremismus. Bei der Vorstellung der künftigen Ministerinnen und Minister aus den Reihen der SPD sagte die hessische Politikerin am Montag in Berlin: „Ein besonderes Anliegen wird mir sein, die größte Bedrohung, die derzeit unsere freiheitlich demokratische Grundordnung hat, den Rechtsextremismus, zu bekämpfen.“
Die Menschen in Deutschland hätten zu Recht den Anspruch, dass die Bundesregierung für ihre Sicherheit sorge, fügte sie hinzu. Dafür brauche es gut ausgebildetes, gut ausgestattetes Personal, insbesondere bei der Bundespolizei.
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Die 51-Jährige ist Fraktions- und Landesvorsitzende der hessischen SPD. Mit ihrer Benennung für den Posten soll erstmals eine Frau das Bundesinnenministerium leiten, an dessen Spitze in den vergangenen Jahren Horst Seehofer (CSU) stand.
Die Juristin kann als vielschichtiger Charakter bezeichnet werden, denn sie ist sowohl für ihre freundliche, mitreißende Art als auch für ihre Angrifflust in Generaldebatten im hessischen Landtag bekannt, wenn sie mit der Arbeit der schwarz-grünen Landesregierung abrechnet. Die Oppositionsführerin verkörpert dann die starke Stimme der Sozialdemokraten - scharfzüngig, mit meist klarer Argumentation, aber nie persönlich verletzend.
In der hessischen SPD hatte Innen-Expertin Faeser an der Seite des Ex-Parteichefs Thorsten Schäfer-Gümbel Karriere gemacht. 2019 beerbte sie ihn sowohl an der Spitze der Landtagsfraktion als auch als Parteichefin. Faeser ist seit mehr als 30 Jahren SPD-Mitglied und sitzt seit 1993 für ihre Partei im Kreistag des Main-Taunus-Kreises. Seit 2003 ist die sie Landtagsabgeordnete und seit 2006 Stadtverordnete ihrer Heimatgemeinde Schwalbach am Taunus.
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Nach dem Jura-Studium an der Johann Wolfgang Goethe-Universität in Frankfurt arbeitete Faeser von 2000 bis 2007 bei der internationalen Wirtschaftskanzlei Clifford Chance und seit 2007 bei der Wirtschaftskanzlei Görg in Frankfurt. Faeser ist verheiratet und hat einen Sohn.
RND/ dpa