Namibia: Chefunterhändler des Abkommens mit Deutschland gestorben

Ein Denkmal erinnert im Zentrum der namibischen Hauptstadt an den von deutschen Kolonialtruppen begangenen Völkermord an den Herero und Nama von 1904 bis 1907.

Ein Denkmal erinnert im Zentrum der namibischen Hauptstadt an den von deutschen Kolonialtruppen begangenen Völkermord an den Herero und Nama von 1904 bis 1907.

Windhuk. Zedekia „Zev“ Ngavirue, der namibische Chefunterhändler des unterschriftsreifen Aussöhnungsabkommens des südwestafrikanischen Staats mit der ehemaligen Kolonialmacht Deutschland, ist im Alter von 88 Jahren in der Hauptstadt Windhuk gestorben. Das Präsidialamt bestätigte am Donnerstag seinen Tod.

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Er war erst vor wenigen Tagen in ein Krankenhaus gebracht worden. Dort war vor einer Woche auch einer der erbittertsten Kritiker des Abkommens zur Aufarbeitung der deutschen Kolonialzeit, Chief Vekuii Rukoro, nach einer Covid-19-Diagnose gestorben. In Windhuk gelten aktuell strikte Corona-Restriktionen wegen der herrschenden dritten Infektionswelle.

Namibias Parlament hat wegen der Corona-Pandemie die Debatte über das Abkommen vorübergehend ausgesetzt. Darin erkennt die Bundesregierung mehr als 100 Jahre nach den Verbrechen der deutschen Kolonialmacht im heutigen Namibia die Gräueltaten an den Volksgruppen der Herero und Nama als Völkermord an. Die Nachkommen will Deutschland offiziell um Vergebung bitten und mit insgesamt 1,1 Milliarden Euro unterstützen.

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Die Verhandlungen wurden von Beauftragten der beiden Regierungen geführt, Herero und Nama waren eng eingebunden. Von einigen Vertretern der Volksgruppen gab es jedoch harsche Kritik.

RND/dpa

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