War nicht klar, dass Ihre Demo ein Ersatz für die verbotene Kundgebung zum „Tag X“ werden würde?
„Jede einzelne Demonstration nervt – das soll sie“: Demo-Anmelderin Irena Rudolph-Kokot und Versammlungsleiter Jürgen Kasek beim Interview in der „LVZ“-Redaktion – vor einem Bild der friedlichen Revolution in Leipzig 1989.
Steine- und Böllerwürfe, 50 verletzte Polizisten, 1000 Demonstranten über elf Stunden in einem Kessel der Polizei: Die von den Kommunalpolitikern Irena Rudolph-Kokot (SPD) und Jürgen Kasek (Grüne) angemeldete Demonstration für die Versammlungsfreiheit am „Tag X“ lief aus dem Ruder. Welche Verantwortung sehen die beiden bei sich?
Leipzig.Für den „Tag X“ am Samstag nach dem Gerichtsurteil gegen die Linksextremistin Lina E. waren bundesweit, aber besonders in Leipzig, große Proteste angekündigt – und Gewalt angedroht worden. Eine entsprechende Demonstration wurde im Vorfeld von der Stadt Leipzig verboten. Dagegen wiederum veranstalteten die Aktivisten und Kommunalpolitiker Irena Rudolph-Kokot (Leipziger SPD-Chefin, Vorsitzende des Vereins Say it loud, „Leipzig nimmt Platz“) und Stadtrat Jürgen Kasek (Grüne) eine Demonstration für die Versammlungsfreiheit, für die Auflagen erlassen wurden – am Ende aber aus dem Ruder lief.