Nach Rezo-Debakel: CSU-Landesgruppe startet eigene Social-Media-Show
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Rezo hat mehr als 1,7 Millionen Follower auf Toutube – überwiegend junge User.
© Quelle: Privat/dpa
Berlin. Die CSU-Landesgruppe im Bundestag wirbt ab sofort mit einer eigenen Social-Media-Show namens CSYOU für ihre Politik. Die erste Folge ging am Samstag auf Facebook und Instagram online. Das Format soll sich mit der Tagespolitik und der Arbeit der CSU-Abgeordneten im Bundestag befassen und alle zwei Wochen erscheinen. Moderator ist Armin Petschner, der 30-Jährige ist für die digitalen Kanäle der Landesgruppe zuständig.
In der ersten, rund fünf Minuten langen Folge, kritisiert Armin unter anderem die Klimabilanz des Segeltörns der Klimaaktivistin Greta Thunberg in die USA und die Flüge von Bundestagsabgeordneten der Grünen. Den "Politiknörglern da draußen", die der großen Koalition vorwerfen würden, sie bringe nichts zustande, hält er Beschlüsse der Regierung entgegen und meint: "Die GroKo liefert."
Das Show sei keine direkte Reaktion auf den Youtuber Rezo, hieß es von der Landesgruppe am Samstag. Die Landesgruppe sei aber im Bundestag die erste Gruppe, die nach der Diskussion um Rezo mit einem solchen ständigen Format an die Öffentlichkeit gehe. Rezo hatte im Mai vor der Europawahl mit einem CDU-kritischen Video viel Aufsehen erregt.
Das hat Rezos Video in der Union ausgelöst
In seinem Video "Die Zerstörung der CDU" hatte insbesondere in Sachen Klimapolitik mit der Partei abgerechnet und die Partei damit massiv in Bedrängnis gebracht. Das hatte in der Union auch eine Debatte darüber ausgelöst, ob die Partei in Sachen Social Media gut genug aufgestellt ist. Darüber hinaus wurde auch diskutiert, wie die Bildungspolitik auf die Herausforderung durch das Internet besser reagieren kann.
"Videos wie dieses sind eine Herausforderung für die Politik insgesamt", sagte der Präsident der Kultusministerkonferenz, Alexander Lorz (CDU) damals dem RND zu Rezos Video. "Es ist gut, dass auf diesem Weg politische Themen an junge Menschen herangetragen werden", sagte er. Das konkrete Video scheine ihm jedoch "eine einseitige Tirade zu sein, bei der mit einer im Sinne der eigenen Meinung geschickt orchestrierten Zusammenstellung von Fakten gearbeitet wird", ergänzte er. "Wir wollen mit Fortbildungen dafür sorgen, dass eine größere Zahl von Lehrern noch besser weiß, wie Kanäle wie Youtube funktionieren und was sich dort abspielt, um anhand solcher Beispiele die Medienkompetenz der Schülerinnen und Schüler zu stärken", sagte Lorz.
RND/dpa