Nach Putsch im Sudan: Abgesetzter Ministerpräsident übernimmt wieder das Amt
:format(webp)/cloudfront-eu-central-1.images.arcpublishing.com/madsack/7WCHGFNC5FGRRJG4GXL7XXBJE4.jpeg)
Der zivile sudanesische Ministerpräsident Abdalla Hamdok. (Archivbild)
© Quelle: Christophe Ena/AP POOL/dpa
Khartum. Im Krisenstaat Sudan ist der durch einen Militärputsch gestürzte zivile Ministerpräsident Abdalla Hamdok am Sonntag wieder ins Amt eingesetzt worden. Hamdok übernahm das Amt im Präsidentenpalast in der Hauptstadt Khartum, wie der staatliche Fernsehsender Sudan TV berichtete. Wenige Minuten zuvor hatten Hamdok und der Militärmachthaber General Abdel Fattah al-Burhan eine Vereinbarung für eine neue Übergangsregierung unterzeichnet.
„Wir werden unser Land auf den richtigen Weg zurückbringen“, versprach Hamdok. Die Vereinbarung habe den Weg zur Demokratie wieder freigemacht. Laut der Vereinbarung darf Hamdok ein Kabinett mit zivilen Vertretern bilden. Al-Burhan wird jedoch als Anführer des Souveränen Rats gemeinsam mit Hamdok an der Spitze der neuen Übergangsregierung stehen. Dem Souveränen Rat gehören auch Vertreter des Militärs an.
:format(webp)/cloudfront-eu-central-1.images.arcpublishing.com/madsack/YAMCBDPRRRB5LP3JCNFHGG5AEI.jpg)
Der Tag
Was heute wichtig ist. Lesen Sie den RND-Newsletter “Der Tag”.
Mit meiner Anmeldung zum Newsletter stimme ich der Werbevereinbarung zu.
Politische Gefangene sollen freikommen
Zudem sollen alle politischen Gefangenen, die während des Putsches am 25. Oktober festgenommen worden waren, freigelassen werden. Auch Hamdok war seit dem Umsturz unter Hausarrest festgehalten worden.
Bis zu dem Putsch standen Al-Burhan und Hamdok an der Spitze einer Übergangsregierung aus militärischen und zivilen Vertretern. Nach dem Oktoberputsch hatte Al-Burhan die Regierung aufgelöst und einen Ausnahmezustand verhängt.
In den vergangenen Wochen gab es immer wieder Proteste Tausender Sudanesen, die mehr Demokratie und eine zivile Regierung in dem Land mit 44 Millionen Einwohnern fordern. Vor wenigen Tagen waren bei Kundgebungen für Demokratie mindestens 15 Zivilisten durch den Einsatz scharfer Munition getötet worden. Auch die internationale Gemeinschaft verlangte die Wiederherstellung der verfassungsmäßigen Ordnung.
RND/dpa