Nach antisemitischen Tweets von Rapper Wiley: Johnson verzichtet auf Twitter-Boykott

Großbritanniens Premierminister Boris Johnson.

Großbritanniens Premierminister Boris Johnson.

London. Der britische Premierminister Boris Johnson macht nicht an dem vor allem in Großbritannien geforderten 48-Stunden-Boykott des sozialen Netzwerks Twitter mit. Er müsse weiter wichtige Informationen zur öffentlichen Gesundheit kommunizieren, teilte sein Büro in der Downing Street mit.

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Zugleich sagte sein Sprecher James Slack, Twitters Reaktion auf antisemitische Kommentare des britischen Rappers Wiley sei nicht gut genug gewesen. Das Netzwerk müsse deutlich besser werden.

Unter dem Hashtag #NoSafeSpaceForJewHate hatten Twitter-Nutzer zu einem Boykott des Netzwerkes aufgerufen. Gegen die Plattform wurde der Vorwurf erhoben, antisemitische Inhalte nicht schnell genug entfernt zu haben.

Anlass waren Posts des Rappers Wiley am Freitag und Samstag, die vor ihrer Entfernung teilweise mehr als zwölf Stunden lang zu sehen waren. Unter anderem hatte der 41-Jährige Kommentare geteilt, die Juden als “Feiglinge” und “Schlangen” negativ hinstellten.

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Innenministerin Patel fordert Erklärung von Twitter und Facebook

Twitter hat den als "Godfather of Grime" bekannten Musiker sieben Tage lang gesperrt. Einige der Inhalte wurden auch auf der Plattform Instagram veröffentlicht, die zu Facebook gehört. Weder Twitter noch Facebook konnten zunächst für einen Kommentar erreicht werden.

Die Londoner Polizei leitete Ermittlungen ein.

Innenministerin Priti Patel verlangte eine Erklärung von den sozialen Netzwerken, warum die Inhalte so lange weiter abrufbar gewesen seien. Sie müssten deutlich schneller reagieren, um Hassbotschaften zu entfernen.

RND/AP

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