Myanmar: Dutzende eingekesselte Demonstranten festgenommen

Bei Protesten gegen den Militärputsch in Myanmar kommt es immer wieder zu gewaltsamen Zusammenstößen mit der Polizei.

Bei Protesten gegen den Militärputsch in Myanmar kommt es immer wieder zu gewaltsamen Zusammenstößen mit der Polizei.

Yangon. In Myanmar sind rund zwei Dutzend Menschen in der Nacht zum Dienstag von Sicherheitskräften festgenommen worden. Zuvor hatten die Polizisten mehrere hundert Demonstranten in Yangon (früher: Rangun) eingekesselt. Augenzeugen berichten, dass auch Schüsse fielen.

Weiterlesen nach der Anzeige
Weiterlesen nach der Anzeige

„Wir haben gestern im Stadtteil Sanchaung protestiert, wir waren etwa 1000 Leute“, sagte die Augenzeugin Shar Yahmone der Nachrichtenagentur dpa. Am Nachmittag hätten Polizisten die Demonstranten plötzlich umzingelt, worauf diese in umliegenden Häusern Schutz gesucht hätten.

Myanmar nach Militärputsch: Blutigster Tag seit einem Monat
05.03.2021, Myanmar, Mandalay: Demonstranten gehen hinter Schutzschilden in Deckung, w��hrend sich bewaffnete Bereitschaftspolizisten bei einem Protest gegen den Milit��rputsch versammeln. Foto: Uncredited/AP/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

Insgesamt wurden nach Angaben der Vereinten Nationen zunächst mehr als 50 Menschen getötet und mehr als 1700 verhaftet.

Am Abend habe die Polizei die Leute immer heftiger bedroht und beschimpft und auch Schüsse abgefeuert, so Yahmone. „Dann sind sie in einige Häuser eingedrungen und haben Demonstranten festgenommen, bevor sie gegen 3 Uhr morgens abgezogen sind.“ Lokalen Medienberichten zufolge sollen mindestens 27 Menschen inhaftiert worden sein.

Weiterlesen nach der Anzeige
Weiterlesen nach der Anzeige

Deutsche Botschaft appellierte an Sicherheitskräfte

Zuvor hatte es auch international große Sorge über das Schicksal der Eingekesselten gegeben. Die deutsche Botschaft rief die Einsatzkräfte zu Zurückhaltung auf: „Wir appellieren dringend an die Sicherheitskräfte, keine Gewalt anzuwenden, keine Bürger festzunehmen und alle Demonstranten umgehend friedlich in ihre Häuser zurückkehren zu lassen“, hieß es in einer Mitteilung auf Facebook. Auch die Vereinten Nationen und die Europäische Union forderten eine sofortige Deeskalation der bedrohlichen Lage.

In dem südostasiatischen Land hatte die Armee Anfang Februar die gewählte Regierungschefin Aung San Suu Kyi aus dem Amt geputscht. Seither kommt es immer wieder zu Massenprotesten. Die Sicherheitskräfte gehen dabei seit Wochen mit zunehmender Gewalt vor und schießen auch immer wieder mit scharfer Munition. Schätzungen zufolge sollen bereits mehr als 60 Menschen getötet worden sein.

RND/dpa

Mehr aus Politik

 
 
 
 
 
Anzeige
Anzeige
Empfohlener redaktioneller Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt von Outbrain UK Ltd, der den Artikel ergänzt. Sie können ihn sich mit einem Klick anzeigen lassen.

 

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr dazu in unseren Datenschutzhinweisen.

Top Themen

Deutschland
 
Sonstiges

Letzte Meldungen

 
 
 
 
 
 
 
 
 

Spiele entdecken