Verhinderter „Putschist“ und Ex-Offizier

In Untersuchungshaft: Mutmaßlicher Reichsbürger im Hungerstreik ins Krankenhaus verlegt

Abgeführt: Die Bundesanwaltschaft hat am 7. Dezember mehrere Menschen aus der „Reichsbürgerszene" im Zuge einer Razzia festnehmen lassen.

Abgeführt: Die Bundesanwaltschaft hatte am 7. Dezember mehrere Menschen aus der „Reichsbürger“-Szene im Zuge einer Razzia festnehmen lassen.

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München/Berlin. Der wegen Terrorverdachts inhaftierte frühere Bundeswehroffizier Maximilian E. ist nach Angaben seines Anwalts ins Haftkrankenhaus der Justizvollzugsanstalt München-Stadelheim verlegt worden.

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E. befindet sich seit 12. April im Hunger- und Durststreik. Sein Anwalt Ralf Dalla Fini sagte dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND): „Maximilian E. nimmt nach wie vor keine Nahrung und keine Flüssigkeit zu sich. Er spült lediglich den Mund mit Mineralwasser, manchmal auch mit Säften, die er wieder ausspuckt.“ Er saß zuvor in Landshut in Untersuchungshaft.

Der Generalbundesanwalt wirft dem 64-Jährigen die Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung um Heinrich XIII. Prinz Reuß vor. Er soll Mitglied des „militärischen Flügels“ der Gruppe gewesen sein.

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Festgenommen in Italien und nach Deutschland ausgeliefert

Vor der Razzia gegen die „Putschisten“ um Prinz Reuß am 7. Dezember war E. nach Italien gefahren, er wurde in einem Hotel bei Perugia festgenommen und im Februar nach Deutschland ausgeliefert worden. E. hatte sich im „Querdenker“-Milieu rund um die Corona-Proteste hervorgetan und war nach der Hochwasserkatastrophe im Ahrtal als selbst ernannter Kommandeur aufgetreten.

Sein Anwalt Dalla Fini berichtete dem RND: „Er ist körperlich und seelisch sehr angeschlagen. Er nimmt die Untersuchungshaft als unerträglichen Zustand wahr, er will es beenden und aus dem Leben scheiden.“

Haftprüfungsantrag wurde abgelehnt

E.s Verteidiger stellten einen Haftprüfungsantrag beim Bundesgerichtshof. Er sei nicht mehr haft- und verhandlungsfähig und müsse freigelassen werden. Der Antrag wurde nach RND-Informationen abgelehnt.

07.12.2022, Hessen, Frankfurt/Main: Bei einer Razzia gegen sogenannte «Reichsbürger» führen vermummte Polizisten, nach der Durchsuchung eines Hauses Heinrich XIII Prinz Reuß (M) zu einem Polizeifahrzeug. Die Bundesanwaltschaft hat am Mittwochmorgen mehrere Menschen aus der sogenannten Reichsbürgerszene im Zuge einer Razzia festnehmen lassen. Zahlreiche Beamte seien in mehreren Bundesländern im Einsatz, sagte eine Sprecherin der Karlsruher Behörde . Foto: Boris Roessler/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

„Reichsbürger“-Pläne: lächerliche Fantasie oder ernst zu nehmender Umsturzplan?

3000 Beamte, 150 Durchsuchungen gleichzeitig: Der Einsatz gegen die rechtsextremen „Reichsbürger“ und ihren Rädelsführer ist der größte seiner Art in der Geschichte der Bundesrepublik. Es geht um einen politischen Putsch – und Terror.

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Der Bundesgerichtshof verwies auf Anfrage an die Bundesanwaltschaft. Deren Sprecherin äußerte sich auf RND-Anfrage nicht zu dem Fall.

Die Bundesanwaltschaft ermittelt inzwischen gegen 63 Männer und Frauen aus dem Umfeld der verhinderten „Putschisten“ um Prinz Reuß. Ihnen allen wird vorgeworfen, Mitglied oder Unterstützer einer terroristischen Vereinigung zu sein.

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