Müller verteidigt neues Textilsiegel Grüner Knopf gegen Kritik

Gerd Müller (CSU), Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, bei der Vorstellung des staatlichen Textilsiegels Grüner Knopf.

Gerd Müller (CSU), Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, bei der Vorstellung des staatlichen Textilsiegels Grüner Knopf.

Berlin. Entwicklungsminister Gerd Müller (CSU) hat die Kritik von Wirtschaftsverbänden und Entwicklungsorganisationen am neuen staatlichen Textilsiegel Grüner Knopf zurückgewiesen. Müller sagte am Montag dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND), das Ministerium habe erfolglos versucht, auf den Gesamtverband der deutschen Textil- und Modeindustrie zuzugehen. „Man muss doch die Zeichen der Zeit erkennen. 75 Prozent der Verbraucherinnen und Verbraucher ist nachhaltige Kleidung wichtig. In der Textilindustrie hat die Globalisierung begonnen, und dort muss die Gestaltung von Gerechtigkeit in den Lieferketten ihren Anfang nehmen“, so der CSU-Politiker.

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Viele Mittelständler, die beim Grünen Knopf mitmachten, zeigten, dass nachhaltige Lieferketten möglich seien. „Die große Nachfrage zeigt uns: Wir sind auf dem richtigen Weg. Ein Unternehmer hat mir gesagt: Wem ein umfassendes Textilsiegel zu komplex ist, der hat einfach keine Lust, sich damit zu beschäftigen“, betonte der Entwicklungsminister.

„Jederzeit unangekündigte Kontrollen“

Zur Kritik von Entwicklungsorganisationen sagte Müller, die Einhaltung der Kriterien für den Grünen Knopf werde von unabhängigen, glaubwürdigen Prüfstellen kontrolliert, zum Beispiel dem TÜV Nord und der Dekra. Wenn notwendig, suchten deren Fachleute auch die Produktionsstätten in Bangladesch oder Rumänien auf. Jedes Jahr fänden Stichproben statt. „Bei Hinweisen auf Unregelmäßigkeiten kann es jederzeit unangekündigte Kontrollen geben, auch in den Produktionsstätten vor Ort.“ Das alles schaffe Vertrauen für die Verbraucherinnen und Verbraucher.

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Müller betonte, die Anforderungen für den Grünen Knopf würden kontinuierlich weiterentwickelt. Das Ziel seien existenzsichernde Löhne und der Schutz von Mensch und Umwelt in der gesamten Lieferkette. Er reagierte damit auf den Vorwurf des internationalen Netzwerks Kampagne für Saubere Kleidung, die bisherigen Sozialstandards seien zu schwach. So sei in den Kriterien derzeit nur die Zahlung von Mindestlöhnen vorgesehen. Davon könne aber niemand leben.

Lesen Sie auch: Neues Textilsiegel Grüner Knopf: Was Verbraucher wissen müssen

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