Seenotretter warnen: Immer mehr Minderjährige allein auf der Flucht

Ein Team der Hilfsorganisation SOS Mediterranee verteilt Rettungswesten auf einem in Not geratenen, im Mittelmeer treibenden Schlauchboot.

Ein Team der Hilfsorganisation SOS Mediterranee verteilt Rettungswesten auf einem in Not geratenen, im Mittelmeer treibenden Schlauchboot.

Berlin. Die Seenotretter der Organisation SOS Mediterranee haben auf den hohen Anteil von unbegleiteten Migranten unter 18 Jahren aufmerksam gemacht.

Weiterlesen nach der Anzeige
Weiterlesen nach der Anzeige
Seenotrettung: "Sea-Eye" mit weiterem Rettungsschiff fürs Mittelmeer
HANDOUT - 26.10.2020, Mecklenburg-Vorpommern, ---: Der Seenotretter ��Sea-Eye 4�� liegt zum Umbau in einem Hafen. Angesichts der zunehmenden Migration mit nicht hochseet��chtigen Booten ��ber das Mittelmeer nach Europa will die Seenotrettungsorganisation Sea-Eye ein weiteres Schiff neben der ��Alan Kurdi�� einsetzen. Das Schiff liege f��r den Umbau in einem Hafen in Mecklenburg-Vorpommern und werde zun��chst unter dem Namen ��Sea-Eye 4�� fahren, teilte die Regensburger Organisation mit. Foto: ---/Sea-Eye/United4Rescue/dpa - ACHTUNG: Nur zur redaktionellen Verwendung im Zusammenhang mit der aktuellen Berichterstattung und nur mit vollst��ndiger Nennung des vorstehenden Credits +++ dpa-Bildfunk +++

Die Seenotrettungsorganisation "Sea-Eye" will mit einem weiteren Schiff Menschen in Not helfen, die über das Mittelmeer europäisches Festland erreichen wollen.

„Vor allem der Anteil der unbegleiteten Jugendlichen bei uns an Bord ist gestiegen, von 19 Prozent in 2016 auf 25 Prozent in 2020“, sagte die Sprecherin von SOS Mediterranee Deutschland, Petra Krischok. Die Organisation rettete nach eigenen Angaben in rund fünf Jahren fast 31 800 Menschen aus dem Mittelmeer. Davon waren etwa 7150 Minderjährige.

Die Flucht ist dem Bericht zufolge für Jugendliche besonders gefährlich. Viele würden auf ihrem langen Weg Opfer von Gewalt oder Ausbeutung und hätten zu wenig zu Essen. Die hohe Sterblichkeit sei mit der großen Entfernung von bis zu 400 Kilometern zwischen der Küste Libyens und der Italiens zu erklären.

Weiterlesen nach der Anzeige
Weiterlesen nach der Anzeige

Rettungsschiffe derzeit nicht im Mittelmeer

Die Behörden in Italien registrierten in diesem Jahr bislang rund 4270 unbegleitete Minderjährige unter den Bootsmigranten, wie aus einer am Montag veröffentlichten Statistik hervorging. Im gesamten Zeitraum des Vorjahres waren es demnach nur 1680.

Von 2016 bis 2018 war SOS Mediterranee mit der „Aquarius“ zur See gefahren, seit Juli 2019 mit der „Ocean Viking“. Derzeit sind jedoch beinahe alle Schiffe der verschiedenen Rettungsorganisationen im Mittelmeer nicht im Einsatz. Die „Ocean Viking“ werde seit Ende Juli auf Sizilien festgehalten, erklärte Krischok. „Es ist fast niemand vor Ort, der retten kann.“

Die Organisation fordert deshalb eine staatliche europäische Seenotrettung und ein Ende der Zusammenarbeit mit den Behörden in Libyen. Die EU unterstützt mit Geld unter anderem die Ausbildung der Küstenwache in dem Bürgerkriegsland.

Weiterlesen nach der Anzeige
Weiterlesen nach der Anzeige

Diese brachte in diesem Jahr der Internationalen Organisation für Migration zufolge etwa 11.000 Bootsmigranten wieder nach Libyen zurück, wo ihnen Gewalt und Ausbeutung drohen.

RND/cle/dpa

Mehr aus Politik

 
 
 
 
 
Anzeige
Anzeige
Empfohlener redaktioneller Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt von Outbrain UK Ltd, der den Artikel ergänzt. Sie können ihn sich mit einem Klick anzeigen lassen.

 

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr dazu in unseren Datenschutzhinweisen.

Top Themen

Krieg in der Ukraine
 

Letzte Meldungen

 
 
 
 
 
 
 
 
 

Spiele entdecken