Mit Test- und Maskenpflicht: Söder kündigt Präsenzunterricht in Bayern an – bei stabiler Inzidenz unter 50
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Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU).
© Quelle: Peter Kneffel/dpa Pool/dpa
Schülerinnen und Schüler in Bayern haben schon bald die Möglichkeit, zurück in den Präsenzunterricht zu kehren. Das verkündete Ministerpräsident Markus Söder (CSU) während einer Pressekonferenz am Dienstagmittag.
Nach den Pfingstferien, ab dem 7. Juni, findet der Unterricht für alle wieder in der Schule statt, wenn die Sieben-Tage-Inzidenz in der Region stabil unter 50 bleibt.
Der Präsenzunterricht ist an eine Test- und Maskenpflicht gekoppelt. „Wir wollen die Stabilität der Schule auf jeden Fall gewährleisten“, sagte Söder. Mit der neuen Regelung soll einem Großteil der Schülerinnen und Schüler in Bayern der Unterricht im Klassenzimmer ermöglicht werden.
Erst wenn die Inzidenz über den Wert von 50 steigt, gebe es erneut Wechselunterricht. Bei einer Inzidenz von über 165 wird der Unterricht wieder vollständig von zu Hause erfolgen – so wie es die Regelung der Bundesnotbremse vorsieht.
Eine ähnliche Regelung hat das bayerische Kabinett für die Öffnung der Kitas, Kindergärten und Kinderbetreuungseinrichtungen beschlossen. Nach den Pfingstferien ist bis zu einer Sieben-Tage-Inzidenz von 165 eingeschränkter Regelbetrieb in festen Gruppen möglich.
Bislang liegt der Grenzwert, ab dem es nur noch Notbetreuung geben darf, bei 100. Neu ist, dass die Einrichtungen zweimal wöchentlich Corona-Tests für alle Kinder anbieten müssen – die für die Kinder aber nicht verpflichtend sind. Für Vorschulkinder im letzten Kindergartenjahr gilt der Grenzwert 165 schon ab dem 25. Mai.
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Der CSU-Politiker erklärte außerdem, dass das Land ein umfangreiches Programm aufgestellt hat, um die entstandenen Lernrückstände auszugleichen. Insgesamt investiert Bayern 20 Millionen Euro in das Angebot. Bereits in den Pfingstferien sollen erste Kurse stattfinden, um schwächere Schülerinnen und Schüler zu unterstützen. Auch in den Sommerferien wird es ein zweiwöchiges Programm geben.
Kultur, Sport, Fitness: Bayern beschließt weitere Öffnungen
Schon zu Pfingsten gibt es zudem weitere Lockerungen. Unter anderem können die Menschen bald wieder ins Theater und ins Sportstadion gehen – zumindest unter freiem Himmel. Das Kabinett machte am Dienstag den Weg frei für Theater- und Kinovorführungen im Freien von diesem Freitag an, die unter Einhaltung von Hygienevorschriften und einer Sieben-Tage-Inzidenz von weniger als 100 in der jeweiligen Region vor bis zu 250 Zuschauern gespielt werden dürfen.
Bei einer stabilen Inzidenz unter 50 entfällt die sonst obligatorische Testpflicht. Die gleiche Zuschauerregelung gelte für Sportveranstaltungen in Freiluftstadien, sagte Söder. Fitnessstudios dürften bei einer Sieben-Tage-Inzidenz von unter 100 ebenso wieder öffnen.
Die Besucher müssen aber – mit Ausnahme des Sporttreibenden selbst – FFP-2-Masken tragen und einen negativen Test vorlegen.
Amateurensembles dürfen ab Freitag zumindest zum Proben wieder zusammenkommen. Auch Freibäder dürfen öffnen, allerdings entsprechend ihres Platzangebotes nur eine begrenzte Zahl von Besuchern einlassen. Bei einer Inzidenz zwischen 50 und 100 ist neben einer Terminbuchung ein negativer Corona-Test notwendig, bei einer Inzidenz unter 50 entfällt die Testpflicht auch in diesem Fall.
Die Situation in Bayern entspannt sich zunehmend. In 68 von 96 Landkreisen und kreisfreien Städten liegt die Inzidenz unter 100. „Das ist ein positiver Trend“, sagte Söder. Deswegen sei ein „ausbalanciertes vorsichtiges Öffnen“ nun möglich. Söder betonte allerdings, dass erreichte Schritte nicht gefährdet werden sollen.
RND/ch mit dpa