„Glänzt durch Abwesenheit“

Wie oft war Ministerin Stark-Watzinger in Brüssel? Die Antwort erzürnt die Union

Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger (FDP).

Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger (FDP).

Berlin. Die Union wirft Bundes­forschungs­ministerin Bettina Stark-Watzinger (FDP) vor, sich in der Forschungs- und Innovationspolitik bei der EU in Brüssel nicht ausreichend für die deutschen Belange einzusetzen. „Auf unsere Nachfrage musste das Ministerium einräumen, dass Frau Stark-Watzinger seit Amtsantritt nur einmal in Brüssel war“, sagte der forschungs­politische Sprecher der CDU/CSU-Fraktion, Thomas Jarzombek, dem Redaktions­Netzwerk Deutschland (RND).

Weiterlesen nach der Anzeige
Weiterlesen nach der Anzeige

Pikant sei, dass nach Auskunft der Bundesregierung die Ministerin bei dieser einzigen Brüssel-Reise im Oktober 2022 nicht etwa an üblichen Beratungen mit den Amtskolleginnen und Amtskollegen teilgenommen habe, sondern an einem Jahrestreffen der Bill-and-Melinda-Gates-Stiftung. „Bei allen Räten in Brüssel mit Abwesenheit geglänzt, aber immerhin an der Milliardärsparty teilgenommen“, kritisierte der Oppositionspolitiker.

Hauptstadt-Radar

Der Newsletter mit persönlichen Eindrücken und Hintergründen aus dem Regierungsviertel. Immer dienstags, donnerstags und samstags.

Mit meiner Anmeldung zum Newsletter stimme ich der Werbevereinbarung zu.

„Unsere Forschungs­einrichtungen brauchen stattdessen Unterstützung“, fordert die CDU-Forschungs­politikerin Ingeborg Gräßle. Die EU‑Programme müssten national unterfüttert werden.

Weiterlesen nach der Anzeige
Weiterlesen nach der Anzeige

„Ministerin macht Hausaufgaben nicht“

„Es ist dramatisch, dass die starke deutsche Grund­lagen­forschung immer weniger Rückhalt in Brüssel findet – weil die Ministerin ihre Hausaufgaben nicht macht“, kritisiert sie. So solle in diesem Jahr in Brüssel unter anderem über die Neuausrichtung des über 95 Milliarden Euro schweren EU‑Forschungs­rahmen­programms Horizont Europa entschieden werden. „Für die künftige Ausgestaltung des größten Forschungs­programms der Welt interessierte sich die zuständige Ministerin in Berlin jedoch überhaupt nicht“, beklagte Gräßle.

Jarzombek sprach von einem „enormen Handlungs­bedarf“ in der Forschungspolitik für die Bundesregierung. So hätten erhebliche Verzögerungen bei der Umsetzung der Investitionszusagen des Fonds des Europäischen Innovationsrates in den vergangen 18 Monaten insbesondere Start‑ups und kleine und mittlere Unternehmen in große Schwierigkeiten gebracht.

Aus der Antwort der Bundesregierung auf die parlamentarische Anfrage der Unionsfraktion, die dem RND vorliegt, geht hervor, dass Stark-Watzinger 2022 unter anderem nach Frankreich, Australien, Kanada und die USA gereist war. Zuletzt besuchte sie Taiwan.


Mehr aus Politik

 
 
 
 
 
Anzeige
Anzeige
Empfohlener redaktioneller Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt von Outbrain UK Ltd, der den Artikel ergänzt. Sie können ihn sich mit einem Klick anzeigen lassen.

 

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr dazu in unseren Datenschutzhinweisen.

Top Themen

Deutschland
 
Sonstiges

Letzte Meldungen

 
 
 
 
 
 
 
 
 

Spiele entdecken