Mindestens zwei Todesopfer bei Protesten in USA

Oakland: Demonstranten marschieren auf einer Straße und halten ein Banner, auf dem vier Städte samt Jahreszahlen aufgelistet sind, in denen Schwarze von Polizisten getötet wurden.

Oakland: Demonstranten marschieren auf einer Straße und halten ein Banner, auf dem vier Städte samt Jahreszahlen aufgelistet sind, in denen Schwarze von Polizisten getötet wurden.

Minneapolis. Tausende Demonstranten haben sich in der Nacht zum Samstag in Minneapolis über eine Ausgehverbot hinweggesetzt. Sie machten die vierte Nacht in Folge ihrer Empörung über brutale Polizeigewalt Luft, die dem Afroafrikaner George Floyd am Montag das Leben gekostet hatte.

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Auch in anderen Städten gab es Proteste: In Atlanta wurden Polizeiwagen zertrümmert und in New York gab es Zusammenstöße mit der Polizei. Bei den landesweiten Protesten kamen auch Menschen ums Leben.

Berichte über zwei Todesopfer

In Detroit wurde nach Angaben der Polizei aus einem SUV in eine Gruppe Demonstranten geschossen; eine Person sei dabei tödlich getroffen worden. Nach einem Bericht von Metro Detroit News soll es sich um einen 19-Jährigen Mann handeln. Der Vorgang ereignete sich gegen 23.30 Uhr Ortszeit. Das Opfer sei demnach in eine Krankenhaus gebracht worden und dort seinen Verletzungen erlegen.

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In Oakland (Kalifornien) soll ein Polizist laut einem Bericht der CNN gestorben sein, nachdem auf ihn und einen Kollegen geschossen wurde. Die Polizei habe die Ermittlungen aufgenommen, heißt es weiter. Der zweite Polizist sei verletzt worden.

Das US-Verteidigungsministerium wies das Heer an, Einheiten der Militärpolizei in Alarmbereitschaft zu versetzen, um in Minneapolis eingesetzt zu werden. Dies erfolgte auf Wunsch von Präsident Donald Trump, wie zwei über den Vorgang betraute Personen sagten, die ihre Namen nicht genannt wissen wollten. Das ist eine sehr selten ergriffene Maßnahme: Die einzelnen US-Staaten mobilisieren im Fall von Unruhen normalerweise die ihnen zugeordnete Nationalgarde.

Das ist in Minnesota bereits von Gouverneur Tim Walz angeordnet worden. 500 weitere Nationalgardisten wurden am Freitag in Minneapolis und umliegenden Städten mobilisiert. Nach schweren Ausschreitungen in Atlanta erklärte der Gouverneur von Georgia den Notstand und aktivierte damit die Nationalgarde für mögliche Einsätze.

Menschenmenge versammelt sich vor Weißem Haus

In Portland/Oregon drangen Demonstranten in eine Polizeiwache ein und legten dort Feuer, wie Behördensprecher mitteilten. In Richmond/Virginia wurde vor einem Polizeirevier ein Feuer entzündet und, wie eine Sprecherin der Verkehrsbehörde mitteilte, ein Bus angezündet, der völlig ausbrannte. Auch im Washingtoner Hauptstadtbezirk District of Columbia war die Nationalgarde in Einsatzbereitschaft, als sich eine große Menschenmenge vor dem Weißen Haus versammelte.

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Protestierende vor dem Weißen Haus.

Protestierende vor dem Weißen Haus.

In Atlanta waren Aufrufe von Bürgermeisterin Keisha Lance Bottoms ungehört verhallt. Sie bat daraufhin Gouverneur Brian Kemp, den Notstand zu erklären, wie dieser auf Twitter berichtete. Er werde sofort Nationalgardisten stationieren, "um Menschen und Eigentum in Atlanta" zu beschützen, erklärte er.

Bei Kundgebungen in mehreren US-Städten riefen Demonstranten “Sag seinen Namen, George Floyd” und trugen Schilder mit Aufschriften wie: “Er sagte, ich kann nicht atmen. Gerechtigkeit für George.”

Der Polizist, der minutenlang sein Knie auf den Hals Floyds drückte, wurde am Freitag festgenommen und des Mordes beschuldigt.

Wir haben Besseres zu tun, als unsere eigenen Häuser niederzubrennen.

Killer Mike

US-amerikanischer Rapper

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Atlantas Bürgermeisterin hatte versucht, Unruhen mit Appellen zu vorzubeugen. Eine Menschenmenge in der Innenstadt beschwor Bottoms: "Das ist nicht der Geist von Martin Luther King. Ihr entehrt das Leben George Floyds und jeder Person, die in diesem Land getötet wurde." Flankiert wurde Bottoms von der Tochter des 1968 ermordeten schwarzen Bürgerrechtlers, Bernice King, und den Rappern T.I. und Killer Mike. Killer Mike sagte mit Tränen in den Augen: "Wir haben Besseres zu tun, als unsere eigenen Häuser niederzubrennen. Denn, wenn wir Atlanta verlieren, was haben wir dann erreicht?"

RND/AP/no

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