Migrationsbericht: Zahl der Zuwanderer sinkt deutlich

Flüchtlinge auf dem Mittelmeer. Die Zahl derer, die es bis nach Deutschland schaffen, hat deutlich abgenommen.

Flüchtlinge auf dem Mittelmeer. Die Zahl derer, die es bis nach Deutschland schaffen, hat deutlich abgenommen.

Berlin. Die Zuwanderung nach Deutschland hat zuletzt stark abgenommen. „Im Jahr 2017 zogen mit 1,55 Millionen deutlich weniger Menschen zu uns als in den Vorjahren“, heißt es im Migrationsbericht 2016/2017 der Bundesregierung, der dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND) vorliegt.

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„Die Fortzüge dagegen liegen gegenüber den Vorjahren höher: 2016 waren es 1,37 und 2017 1,13 Millionen Personen. Damit gab es nach dem sehr hohen Wanderungsgewinn im Jahr 2015 von fast 1,14 Millionen Personen geringere Wanderungsgewinne von zirka 0,5 Millionen im Jahr 2016 und 0,4 Millionen 2017.“

185.800 Asylanträge im Jahr 2018

Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) hat den Bericht an diesem Mittwoch gemeinsam mit dem Präsidenten des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge, Hans-Eckhard Sommer, vorgestellt. Dabei verwiesen sie auch auf die Zahlen des vergangenen Jahres: Insgesamt gingen in 2018 demnach 185.800 Asylanträge ein.

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Die Tabelle zeigt die Hauptherkunftsländer der Asylbewerber

Bei den Asylzahlen zeigt sich also ein deutlicher Rückgang der Fluchtmigration nach Deutschland. Während viele der im Jahr 2015 eingereisten Asylbewerber erst im Jahr 2016 einen Asylerstantrag gestellt hätten und damit diese Zahl mit 722.000 einen Spitzenwert erreicht habe, sei die Zahl der Asylerstanträge im Jahr 2017 auf 198.000 zurückgegangen.

Dies entspreche laut Bericht einem Rückgang von 72,5 Prozent. Nach Einschätzung der Bundesregierung „zeigt sich insgesamt, dass Deutschland die hohe Zuwanderung von Schutzsuchenden bewältigt hat. Seehofer zeigt sich angesichts der Ergebnisse optimistisch: „Wir haben das Problem in den Griff bekommen, wir haben Ordnung hergestellt.“

Viele kommen wegen der Arbeit

Laut Migrationsbericht kamen im Jahr 2017 genau 67 Prozent aller Zugewanderten aus einem europäischen Land und 53,4 Prozent aus einem Mitgliedstaat der EU. 15,4 Prozent stammten aus Asien, 4,3 Prozent aus Afrika und 5,3 Prozent aus Amerika, Australien und Ozeanien. Ähnlich sehe es bei den Fortzügen aus.

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Dabei ist der Wille, hier eine Arbeit zu finden, immer noch ein starkes Motiv für die Zuwanderung. 2015 waren 38.800 Drittstaatsangehörige zur Erwerbstätigkeit nach Deutschland gekommen, 2016 circa 51.000 und 2017 bereits 61.000. Auch die Zahl derjenigen, die zum Studium nach Deutschland kamen, ist laut Migrationsbericht weiter gestiegen. „Die Zuwanderung ist wieder mehrheitlich europäisch“, sagt Bamf-Chef Sommer.

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Von Markus Decker/RND/lf

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