Trauerfeier nahe des Kreml

Gorbatschow soll am Samstag begraben werden – Merz empfiehlt deutscher Staatsspitze Teilnahme an Beerdigung

Der ehemalige sowjetische Präsident Michail Gorbatschow spricht mit der Nachrichtenagentur Associated Press während eines Interviews in der Zentrale seiner Stiftung. (Archivbild)

Der ehemalige sowjetische Präsident Michail Gorbatschow spricht mit der Nachrichtenagentur Associated Press während eines Interviews in der Zentrale seiner Stiftung. (Archivbild)

Moskau. Der ehemalige sowjetische Staats- und Parteichef Michail Gorbatschow wird am Samstag in Moskau beerdigt. Für die Trauerfeier sei das in der Nähe des Kremls liegende „Haus der Gewerkschaften“ mit seinem Säulensaal genehmigt worden, teilte Gorbatschows Tochter Irina der Nachrichtenagentur Interfax zufolge am Mittwoch mit. Ob es ein Staatsbegräbnis gibt, konnte sie allerdings nicht sagen.

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Das „Haus der Gewerkschaften“ war traditionell Ort für Trauerfeiern für die Staatschefs in der Sowjetunion. So wurden hier unter anderem die Leichname von Sowjetgründer Lenin und seinem Nachfolger Stalin aufgebahrt, damit das Volk von ihnen Abschied nehmen konnte. Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion wurde erst 2015 mit dem russischen Ex-Premier Jewgeni Primakow wieder ein hochrangiger Politiker im Säulensaal aufgebahrt.

Beerdigung in Moskau: Wer kommt zu Gorbatschows Trauerfeier?

Viele ranghohe westliche Politiker sind ob des Konfliktes um den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine mit Einreiseverboten belegt.

Nach der Trauerfeier soll Gorbatschow auf dem Neujungfrauenfriedhof für Prominente beerdigt werden. Dort wird er neben seiner Frau Raissa liegen, die schon 1999 gestorben war. Angesichts des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine und der größtenteils gekappten Flugverbindungen gilt es als unklar, ob überhaupt internationale Gäste zu einem Staatsbegräbnis nach Moskau kommen würden.

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CDU-Chef: Europas Staats- und Regierungschefs sollten zu möglichem Staatsbegräbnis anreisen

Der CDU-Vorsitzende Friedrich Merz jedenfalls empfiehlt der deutschen Staatsspitze, zu einem möglichen Staatsbegräbnis für den gestorbenen Michail Gorbatschow nach Russland zu reisen. „Ich würde es jedenfalls den Staats- und Regierungschefs auf der europäischen Seite empfehlen, eine Einladung anzunehmen, wenn sie denn ausgesprochen wird“, sagte Merz am Mittwoch dem Fernsehsender Bild TV.

Deutschland solle die „Gelegenheit nutzen“, „einen solchen Besuch dann zu machen“, sagte Merz weiter. Der CDU-Politiker halte ein russisches Staatsbegräbnis für Gorbatschow für angemessen. Gorbatschow bezeichnete Merz als „Glücksfall für die Bundesrepublik Deutschland“.

Mit Blick auf die gegenwärtige politische Lage und den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine sagte Merz weiter: „Stellen wir uns mal einen Augenblick vor, wir hätten einen Mann wie Gorbatschow heute als Präsidenten in Russland. Die Welt sähe anders aus.“ Merz sei sich sicher, dass es dann keinen Krieg gäbe.

Gorbatschow war am Dienstagabend im Alter von 91 Jahren gestorben.

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RND/dpa

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