Scheuer muss keine Mails offenlegen: Union und SPD lehnen Antrag im Mautausschuss ab

Der Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU).

Der Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU).

Berlin. Die Regierungsfraktionen haben in einer Sondersitzung des Maut-Untersuchungsausschusses einen Beweisantrag von FDP, Linken und Grünen abgelehnt, der Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) dazu zwingen sollte, möglicherweise belastende E-Mails über seinen Abgeordneten-Account offenzulegen. Zu diesem Zweck war der Ausschuss, der die Hintergründe der gescheiterten Pkw-Maut aufklären soll, am Donnerstag zu einer Sondersitzung zusammengekommen.

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An der Entscheidung der Fraktionen von Union und SPD, den Antrag abzulehnen, übten die betroffenen Oppositionsfraktionen scharfe Kritik. „Die Regierungsfraktionen stellen sich ohne Begründung der Ablehnung unseres Beweisantrags hinter den CSU-Minister Andreas Scheuer“, bilanzierte FDP-Obmann Oliver Luksic, der den Schritt als „Trauerspiel für unsere demokratische Kultur“ wertete. Die Aufklärung würde „unnötig verzögert“.

Der Grünen-Politiker Oliver Krischer kündigte an, dass die Oppositionsfraktionen nun erneut prüfen würden, ob ein „Gang zum Bundesgerichtshof auch unter der zeitlichen Perspektive sinnvoll“ sei.

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Um die Abgeordnetenrechte des Bundesverkehrsministers zu wahren, hätte er aus Sicht der Opposition die besagten E-Mails als „geheim“ einstufen und durch den Ermittlungsbeauftragten Jerzy Montag sichten lassen können, hieß es in einer Stellungnahme der Fraktionen von FDP, Linken und Grünen. Scheuer hätte aber zuvor eine weitere Zusammenarbeit mit dem Ermittlungsbeauftragten abgelehnt.

Maut-Ausschuss: Scheuer weist Vorwürfe von sich
 CSU-Vorstandssitzung mit Andeas Scheuer und Markus S��der, Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer spricht vor der Vorstandssitzung mit der Presse. Am 24.6.2019 hat die Christlich Soziale Union  CSU  eine Vorstandssitzung abgehalten. Im Vorfeld sprachen CSU Vorsitzender & Bayerns Ministerpr��sident Markus S��der und Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer. M��nchen Bayern Deutschland Franz-Josef-Stra��-Haus *** CSU board meeting with Andeas Scheuer and Markus S��der, Federal Minister of Transport Andreas Scheuer talks to the press before the board meeting On 24 6 2019, the Christian Social Union CSU held a board meeting CSU Chairman Bavarias Prime Minister Markus S��der and Federal Minister of Transport Andreas Scheuer Munich Bavaria Germany Franz Josef Stra�� House spoke in advance

Der Bundesverkehrsminister hat vor dem parlamentarischen Gremium in Berlin alle Vorwürfe von sich gewiesen.

Die Opposition vermutet, dass der Bundesverkehrsminister dienstliche Sachverhalte zur Pkw-Maut über seine Bundestags-E-Mail-Postfächer abgewickelt haben könnte und bezweifelt die Richtigkeit seiner bislang vor dem Maut-Ausschuss abgegebenen „Vollständigkeitserklärungen“.

Das deutsche Modell für eine Pkw-Maut war im Sommer 2019 vor dem Europäischen Gerichtshof gescheitert. Die Opposition wirft dem verantwortlichen Bundesverkehrsminister unter anderem vor, Verträge abgeschlossen zu haben, bevor Rechtssicherheit bestand.

Die vorgesehenen Betreiber fordern 560 Millionen Euro Schadenersatz, nachdem der Bund die Verträge direkt nach dem Urteil gekündigt hatte. Scheuer weist bislang alle Vorwürfe zurück.

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RND/dpa

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