„Bewusste Akte der Grausamkeit“: Human Rights Watch wirft Russland Kriegsverbrechen vor
:format(webp)/cloudfront-eu-central-1.images.arcpublishing.com/madsack/UECKTFILANGPPFFTATVYMLUGCQ.jpeg)
Ein Mitglied der zivilen Schutztruppe betrachtet unter einer Decke am Rande der Autobahn, 20 km von Kiew entfernt, vier tote Zivilisten. Fast 300 Zivilisten wurden entlang der Straße zwischen Zhytomyr und Kiew in der Nähe von Butscha getötet.
© Quelle: Mykhaylo Palinchak/SOPA Images v
Warschau. Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch (HRW) hat der russischen Armee in der Ukraine Kriegsverbrechen wie Hinrichtungen und Plünderungen vorgeworfen. In einem Bericht, der am Sonntag in Warschau veröffentlicht wurde, werden Fälle in der Umgebung der Städte Kiew, Charkiw und Tschernihiw genannt. Grundlage dafür ist nach Angaben der Menschenrechtler die Befragung von zehn Augenzeugen, Opfern und Bewohnern.
Baerbock zu „Massaker“ in Butscha: „Die Bilder sind unerträglich“
Nach dem Abzug russischer Truppen lägen Tote auf den Straßen, berichtet der ukrainische Außenminister und forderte „vernichtende“ Sanktionen gegen Russland.
© Quelle: Reuters
„Die von uns dokumentierten Fälle stellen unsägliche bewusste Akte der Grausamkeit und Gewalt an der ukrainischen Zivilbevölkerung dar“, erklärte der Europa-Direktor von HRW, Hugh Williamson. „Vergewaltigung, Mord und andere gewaltsame Akte gegen Menschen in der Gewalt russischer Truppen sollten als Kriegsverbrechen untersucht werden.“
Nach russischem Rückzug: Kiew gezeichnet von fünf Wochen Krieg
Im Ort Bucha lagen viele Leichen entlang der Straßen. Nach Angaben des Bürgermeisters sind mehr als 300 Einwohner getötet worden.
© Quelle: Reuters
Zu den aufgeführten Fällen gehört die Erschießung eines Mannes am 4. März in Butscha, nordwestlich von Kiew. Ein Augenzeuge berichtete demnach, dass fünf Männer von Soldaten gezwungen worden seien, am Straßenrand niederzuknien. Dann hätten die Russen ihnen ihre T-Shirts über den Kopf gezogen und einem von ihnen von hinten in den Kopf geschossen.
Am 27. Februar wurden dem Bericht zufolge mindestens sechs Männer im Dorf Staryi Bykiw bei Tschernihiw von Soldaten exekutiert. Eine 31-jährige Frau berichtete, dass sie in einer Schule in der Region Charkiw mehrmals von einem Soldaten vergewaltigt worden sei.
RND/dpa