Intensivmediziner zu Lockerungen bei Maskenpflicht: „Spricht nichts dagegen“

11.06.2021, Bayern, München: Ein mit orangen Klebeband durchgestrichenes Schild mit der Aufschrift «Maskenpflicht - Cover your mouth and nose!» steht in der Innenstadt am Straßenrand. Die generelle Maskenpflicht, in einem gekennzeichneten Bereich der Altstadt zwischen 9 und 21 Uhr galt, wurde aufgehoben. Foto: Peter Kneffel/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

11.06.2021, Bayern, München: Ein mit orangen Klebeband durchgestrichenes Schild mit der Aufschrift «Maskenpflicht - Cover your mouth and nose!» steht in der Innenstadt am Straßenrand. Die generelle Maskenpflicht, in einem gekennzeichneten Bereich der Altstadt zwischen 9 und 21 Uhr galt, wurde aufgehoben. Foto: Peter Kneffel/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

Berlin. Deutschland diskutiert über schrittweise Lockerungen bei der Maskenpflicht. Auch die Deutsche Interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (Divi) sieht dafür aktuell gute Voraussetzungen: „Generell spricht nichts dagegen“, teilt Divi-Präsident Gernot Marx dem Redaktions­Netzwerk Deutschland mit. Grund seien die vielerorts sinkenden Infektions­zahlen.

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Die Menschen würden sich im Sommer überwiegend im Freien aufhalten, die Inzidenzwerte weiter fallen. Marx betont außerdem: „Die Impfkampagne in Deutschland hat ziemlich Fahrt aufgenommen, und das bestimmt unser aktuelles Pandemiemanagement.“ Zwar gebe es auf den Intensivstationen weiter viele Patienten, „aber die Zahl der Covid-19-Patienten wird täglich kleiner. Das ist für uns eine große Erleichterung.“

Laut Divi-Intensivregister des Robert Koch-Instituts liegen aktuell 1.272 Erwachsene in Deutschland wegen einer Corona-Infektion auf einer Intensivstation (Stand: 14. Juni, 15 Uhr). Davon müssen 863 Patienten und Patientinnen invasiv beatmet werden. Vor 14 Tagen lag die Zahl der Corona-Intensivpatienten und -patientinnen noch bei 2450, von denen 1576 auf Beatmungsgeräte angewiesen waren.

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„Corona ist noch da, aber die Pandemiephase wollen wir hinter uns lassen“

Der Divi-Präsident warnt jedoch vor der Gefahr einer potenziellen vierten Welle: „Es gilt wachsam zu bleiben und das Erreichte nicht leichtfertig aufs Spiel zu setzen.“ Wegen des erhöhten Infektions­risikos spricht er sich weiter für das Tragen von Masken in Innenräumen aus. „Draußen, wo auf großer Fläche viel Abstand zwischen viele Menschen kommen kann und die Aerosole sich nicht in einem Raum sammeln, kann man durchaus die Maske einmal ablegen und ein bisschen frühere Normalität zurückgewinnen.“

Sollten die Inzidenzen jedoch wieder ansteigen, dürften erneute Maßnahmenverschärfungen nicht diskutiert werden, mahnt Marx. „Corona ist noch da, aber die Pandemiephase wollen wir hinter uns lassen.“

Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) warnt davor, die Maskenpflicht zu früh vollständig aufzuheben. Es sei zudem unredlich, Prognosen für das Infektionsgeschehen im kommenden Schuljahr abzugeben, so GEW-Chefin Maike Finnern gegenüber dem RND. Zurückhaltend äußert sich auch Martin Litsch, der Vorsitzende des AOK-Bundesverbandes. Er plädiert dafür, in Innen­räumen auch weiter Maske zu tragen.

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