Auch Hamburg führt Maskenpflicht ein – NRW teilweise im Unterricht
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Erster Schultag mit Maske: Die Maskenpflicht wurde nun auch in Mecklenburg-Vorpommern und Hamburg entschieden.
© Quelle: Jens Büttner/dpa-Zentralbild/dp
Hamburg. Kinder an Hamburgs Schulen sollen künftig Mund-Nasen-Schutz tragen. Eine entsprechende Pflicht außerhalb des Unterrichts soll in Hamburg eingeführt werden, sagte Hamburgs Schulsenator Ties Rabe (SPD) am Montag im ARD-"Morgenmagazin". Die Pflicht sowie das Einhalten der Abstands- und Hygieneregeln sollen dazu beitragen, dass der Schulbetrieb zunächst wieder normal laufen kann.
In Hamburg enden die Sommerferien an diesem Mittwoch. In Mecklenburg-Vorpommern war die Schule bereits am Montag wieder gestartet.
Nordrhein-Westfalen führt eine weitgehende Maskenpflicht an Schulen ein: An allen weiterführenden und berufsbildenden Schulen soll sie ab Ferienende bis zunächst zum 31. August sowohl im Schulgebäude als auch im Unterricht gelten. Das kündigte Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP) am Montag in Düsseldorf an. Soweit Lehrkräfte den empfohlenen Mindestabstand von 1,5 Metern nicht sicherstellen können, gilt die Pflicht zur Mund-Nasen-Bedeckung auch für sie. Die Regelung läuft zunächst bis zum 31. August. Dann soll neu entschieden werden, ob sie verlängert wird.
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An Grundschulen müssen die Jahrgänge 1 bis 4 im Schulgebäude und auf dem Gelände einen Mund-Nasen-Schutz tragen - nicht aber, wenn die Schüler auf ihren festen Plätzen im Unterricht sitzen. Die Pflicht, eine Mund-Nasen-Bedeckung zu tragen, werde angesichts steigender Infektionszahlen ausgeweitet, sagte Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP).
Auch Mecklenburg-Vorpommerns Bildungsministerin Bettina Martin (SPD) hatte am Morgen ebenfalls für eine entsprechende Pflicht außerhalb der Klassenzimmer plädiert.
Sie werde dem Kabinett am Dienstag einen entsprechenden Vorschlag unterbreiten, sagte Martin am Montag im Inforadio des Rundfunks Berlin-Brandenburg (rbb). MV habe immer noch die geringsten Infektionszahlen und so solle es auch bleiben, sagte die SPD-Politikerin. “Ich halte es für gut, wenn wir da auf Nummer sichergehen.” Der Hygieneplan an Mecklenburg-Vorpommerns Schulen unter anderem vor, dass Lehrkräfte sich regelmäßig testen lassen können.
SPD in NRW für Maskenpflicht
Außerdem würden die Schülerinnen und Schüler in verschiedene Gruppen aufgeteilt, die ständig zusammen lernen. “Ziel ist, dass nicht alle Kinder zusammen durch die Gänge rennen und untereinander Kontakt haben”, sagte Martin. Die Ministerin betonte, dass Schulunterricht nur möglich sei, wenn sich die Menschen auch im Alltag an die Schutzmaßnahmen hielten. Das Virus dürfe nicht in die Schulen hineingetragen werden.
Der SPD-Fraktionsvorsitzende im nordrhein-westfälischen Landtag, Thomas Kutschaty, hatte am Wochenende für eine Maskenpflicht zum Schulbeginn in seinem Bundesland am 12. August geworben. “Gerade für die ersten Wochen ist die Maskenpflicht an allen Schulen sinnvoll”, sagte er dem “Kölner Stadt-Anzeiger”. Weil viele Menschen auf engstem Raum zusammenkämen, berge der Neustart nach den Ferien Risiken.
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Alternativ: andere Teststrategie
“Durch die Reiserückkehrer wird das Risiko noch einmal gesteigert”, so der SPD-Politiker. “Wenn wir jetzt nicht aufpassen, müssen wir die Schulen schnell wieder schließen.” Mit einer anderen Corona-Teststrategie sei keine Maskenpflicht nötig. So schlug er etwa eine Testung von Schülerinnen und Schülern mit mobilen Teams vor.
Mehrere Bundesländer wie Berlin, Bayern und Baden-Württemberg haben bereits angekündigt, im Kampf gegen das Coronavirus eine Maskenpflicht in Schulgebäuden einzuführen. Sie soll jedoch nicht im Unterricht gelten. In anderen Ländern wie Nordrhein-Westfalen ist von freiwilligen Maskengeboten die Rede, oder es liegt – wie in Hessen oder Sachsen – im Ermessen der Schulen.
RND/dpa/epd