Dehoga fordert Rückkehr zu kostenlosen Bürgertests – massive Kritik an geplanter Homeofficepflicht
:format(webp)/cloudfront-eu-central-1.images.arcpublishing.com/madsack/5ETCH4JGPFCGTDJKHAS7VZBEYY.jpeg)
Müssen wir bald wieder mit Maske ins Restaurant oder in die Bar? Diese Möglichkeit gibt der Bund den Ländern mit dem neuen Entwurf des Infektionsschutzgesetzes (Symbolbild).
© Quelle: Annette Riedl/dpa
Müssen in Restaurants, Cafés und Bars bald wieder Masken getragen werden? Möglich ist es: Denn der Entwurf des neuen Infektionsschutzgesetzes soll den Ländern ab 1. Oktober bei einer sich verschärfenden Corona-Lage die Möglichkeit geben, in öffentlich zugänglichen Innenräumen wie der Gastronomie wieder eine Maskenpflicht einzuführen.
Angesichts dieser Option macht der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband (Dehoga) Druck auf die Ampelkoalition: „Es wäre zu begrüßen, wenn wieder kostenfreie Tests zur Verfügung gestellt und ausreichend Testkapazitäten geschaffen werden“, sagt die Hauptgeschäftsführerin des Dehoga-Bundesverbandes, Ingrid Hartges, dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND). Hintergrund: Für frisch Getestete soll bei der Maskenpflicht eine zwingende Ausnahme gelten. Zudem erwarte sie, „dass zeitnah eine Information erfolgt, wann der angepasste Impfstoff in ausreichender Menge zur Verfügung steht und welchen Altersgruppen er empfohlen wird“.
Dehoga fordert einheitliche Parameter für Maskenpflicht
Hartges äußert aber nicht nur Kritik an dem neuen Entwurf: „Erfreulich ist, dass Bundesjustizminister Buschmann explizit betont hat, dass der Grundsatz der Verhältnismäßigkeit strikt Anwendung finden muss“, sagt sie und schließt daraus: „Wenn die Infektionslage im Oktober so ist, wie sie heute ist, sind keine Maßnahmen notwendig.“ Doch wie sehr muss sich die Lage verschärfen, damit die Maskenpflicht kommt?
:format(webp)/cloudfront-eu-central-1.images.arcpublishing.com/madsack/XOGJIPH4EZHJ5DYEZMXELK7JPY.jpg)
Die Pandemie und wir
Die wichtigsten Nachrichten der Woche, Erkenntnisse der Wissenschaft und Tipps für das Leben in der Krise – jeden Donnerstag.
Mit meiner Anmeldung zum Newsletter stimme ich der Werbevereinbarung zu.
Das stellt der Bund den Ländern frei, wofür die Dehoga-Geschäftsführerin kein Verständnis hat: „Wir vermissen bundesweit einheitlich definierte Parameter, wie zum Beispiel die Hospitalisierungsrate, die dann maßgeblich für den Erlass bestimmter Maßnahmen sind“, sagt sie. „Mit Blick auf die drohenden Maßnahmen befürchtet die Branche erneut Umsatzverluste wie im letzten Winter.“ Zwischen November 2021 und März 2022 habe die Branche „massive Umsatzeinbußen von mehr als 30 Prozent“ wegen Zugangsregelungen und weiterer Auflagen gehabt. „Wir erwarten, dass die Politik jetzt alles unternimmt, dass dieses Szenario sich nicht wiederholt.“
Dehoga gegen Homeofficepflicht
Und obwohl in der Gastro- und Hotelbranche kein Arbeiten von zu Hause möglich ist, spricht sich Hartges gegenüber dem RND auch gegen die vom Bundesarbeitsministerium geplante Rückkehr zur Homeofficepflicht aus: „Es ist inakzeptabel und nicht nachvollziehbar, dass Bundesarbeitsminister Heil jetzt erneut drastische Maßnahmen wie Homeoffice- oder Masken- und Abstandspflicht von Oktober bis April durchsetzen will“, sagt die Dehoga-Geschäftsführerin. „Unternehmen und Beschäftigte, die es wollen, praktizieren Homeoffice auch ohne Verordnung.“ Sie hätten in den vergangenen zweieinhalb Jahren bewiesen, dass sie verantwortlich handelten.
Bundesarbeitsministerium plant Rückkehr zur Homeofficepflicht
Das Bundesarbeitsministerium plant eine grundsätzliche Rückkehr zur Homeoffice-Angebots-Pflicht.
© Quelle: dpa
„Die Pläne sind weder sachgerecht noch angemessen noch erforderlich“, kritisiert Hartges. Es müsse mehr auf Eigenverantwortung gesetzt werden. „Ich erwarte mehr Wertschätzung für die Menschen, die in der Verkehrswirtschaft, bei der Müllabfuhr, Polizei oder Feuerwehr, in der Pflege oder auch im Gastgewerbe tagtäglich ihr Bestes geben. Es gibt so viele Unternehmen und Beschäftigte in systemrelevanten Branchen, die kein Homeoffice realisieren können.“ Hartges deutlich: „Das ist der Versuch, eine Zweiteilung der Arbeitswelt zu implementieren.“
Laden Sie sich jetzt hier kostenfrei unsere neue RND-App für Android und iOS herunter