Söder: Unwetter sind deutliche Warn- und Weckrufe
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Markus Söder (CSU), Ministerpräsident von Bayern, kommt zur Plenarsitzung im bayerischen Landtag.
© Quelle: Matthias Balk/dpa
München. Die jüngsten Hochwasserkatastrophen in Deutschland belegen nach Ansicht von Bayerns Ministerpräsident Markus Söder den fortschreitenden Klimawandel. „Wir stehen an der Schwelle epochaler Veränderungen“, sagte der CSU-Chef am Mittwoch im bayerischen Landtag bei seiner Regierungserklärung.
Seit Jahren sei es in Bayern zu warm und zu trocken. „Bayern ist im Klimastress.“
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© Quelle: Reuters
Die Unwetter seien deutliche Warn- und Weckrufe, betonte Söder. Das Klima ändere sich rasant – nicht irgendwo auf der Welt, sondern mitten in Bayern und Deutschland. „Entweder wir verstehen und handeln“ oder die Folgen seien unabsehbar. „Wer Klimaveränderungen leugnet, versündigt sich an der nächsten Generation.“
Söder verteidigte die bisherigen Anstrengungen im Klimaschutz - gerade Bayern stehe hier im Vergleich der Bundesländer gut dar, er betonte aber auch: „Wir können und müssen mehr machen.“ Dabei nannte Söder auch ausdrücklich die Windkraft, die im Freistaat wegen der von der CSU beschlossenen Gesetzgebung seit Jahren ausgebremst wird.
Söder will verpflichtenden „Hochwasser-Tüv“ für Bayerns Kommunen
Die Hochwasserrisiken in Bayerns Gemeinden sollen nach dem Willen von Söder künftig von einer unabhängigen Stelle bewertet werden. „Wir brauchen einen verpflichtenden Hochwasser-Tüv“, sagte der CSU-Chef. Gerade nach den jüngsten Erfahrungen zeige sich, dass die Schutzkonzepte vertieft und langfristiger gedacht werden müssten.
Der Hochwasser-Tüv müsse bewerten, wie eine Gemeinde gegen Hochwasser geschützt sei und bei Bedarf eine Empfehlung für weitere Maßnahmen abgeben, sagte Söder. Derzeit werde der Hochwasserschutz zwar zu 75 Prozent vom Freistaat gefördert, die Mittel würden aber noch nicht ausreichend abgerufen. Insbesondere kleinere Gewässer und Ortschaften müssten beim Hochwasserschutz in den Fokus gerückt werden.
RND/dpa