Stabschefs des Weißen Hauses hat Corona - war Trumps-Wahlparty ein “Superspreading-Event”?

US-Präsident Donald Trump spricht vor seinen Anhängern im Ostsaal des Weißen Hauses in Washington, während US-Vizepräsident Mike Pence und Karen Pence und First Lady Melania Trump (r) zuhören.

US-Präsident Donald Trump spricht vor seinen Anhängern im Ostsaal des Weißen Hauses in Washington, während US-Vizepräsident Mike Pence und Karen Pence und First Lady Melania Trump (r) zuhören.

Nach der Corona-Infektion des Stabschefs des Weißen Hauses, Mark Meadows, verschärft sich die Kritik an der verfrühten Party von US-Präsident Donald Trump mit mehr als Hundert Anhängern in der Wahlnacht. Teilnehmer waren vor der Veranstaltung zwar auf den Erreger Sars-Cov-2 getestet worden. Mindestabstand wurde aber nicht gehalten, Schutzmasken wurden kaum getragen, wie auf Bildern zu sehen war.

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Saskia Popescu, Epidemiologin an der George Mason University, erklärte, die Party sei ein Umfeld, das Ansteckungen begünstige. Teilnehmer müssten informiert und um Sicherheitsmaßnahmen gebeten werden. Die US-Regierung ließ konkrete Anfragen zu dem jüngsten Corona-Ausbruch unbeantwortet. Es gebe jedoch eine ordnungsgemäße Kontaktnachverfolgung, hieß es. Teilnehmer der Party schilderten es teils anders: Der Pastor Darrell Scott aus Ohio erklärte, er habe aus den Medien von Infektionen erfahren und sei nicht von Kontaktnachverfolgern angesprochen worden.

Meadows begleitete Trump zu mehreren Terminen

Wie die Agentur Bloomberg berichtete, wurde Meadows am Mittwoch positiv getestet - er war demnach unter anderem während der Party vermutlich infektiös. Zwei ranghohe Regierungsvertreter hatten die Infektion am Freitag bestätigt. Meadows hatte vor der Wahlparty Trump noch zu Terminen begleitet und war dabei wie die übrigen Angestellten des Weißen Hauses ohne Mund-Nasen-Schutz aufgetreten - im Gegensatz zu zahlreichen Wahlkampfhelfern. Auch bei der Party in der Wahlnacht trug er keine Maske.

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Mehr als 237.000 Menschen sind in den USA im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion gestorben. Zuletzt verzeichneten die Behörden mehr als 100 000 bekannte Neuinfektionen pro Tag. Die Regierung sei, was sie selbst und das Land betreffe, lax mit den Risiken des Virus umgegangen, dies sei einer der Gründe für die hohen Fallzahlen, sagte Joshua Sharfstein, Professor für öffentliche Gesundheit an der John Hopkins Universität.

RND/AP

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