Satellitenbilder aus Mariupol zeigen Zerstörung nach Raketenangriffen Russlands
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Dieses von Maxar Technologies zur Verfügung gestellte Satellitenbild zeigt das stark beschädigte Einkaufszentrum Portcity und andere Geschäfte in Mariupol.
© Quelle: Uncredited/Maxar Technologies/AP
Mariupol. Am Mittwoch sollen russische Streitkräfte eine Geburtenklinik in der ukrainischen Hafenstadt Mariupol bombardiert haben. Das Ausmaß des mutmaßlichen Angriffs auf die Stadt im Süden der Ukraine zeigen auch Satellitenbilder des Unternehmens Maxar. Zu sehen sind unter anderem zerstörte Wohnhäuser und ein verwüstetes Einkaufszentrum im Westen der Stadt.
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Auch die ukrainische Regierung berichtete in den sozialen Medien über die mutmaßlichen russischen Bombardements auf die Stadt. Sowohl der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj als auch Außenminister Dmytro Kuleba teilten Videos von der Zerstörung einer Klinik in Mariupol. Die Entbindungs- und Kinderstation einer Klinik sei besonders schwer getroffen worden. Offizielle Zahlen über Verletzte oder Tote gibt es bislang nicht. Mehrere Medien gaben aber an, dass 17 Personen verletzt seien.
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Auch von britischer und amerikanischer Regierungsseite wurde der mutmaßliche Angriff aufs Schärfste verurteilt. „Es gibt wenige Dinge, die verkommener sind, als die Verletzlichen und Hilflosen ins Visier zu nehmen“, schrieb Premierminister Boris Johnson am Mittwoch auf Twitter. Außenministerin Truss wies indes Forderungen nach einer Flugverbotszone über der Ukraine erneut zurück – wie auch Blinken. Zuvor hatten Kuleba und Selenskyj die Notwendigkeit einer Flugverbotszone mit Hinblick auf das Bombardement betont.
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Belagert und bombardiert
In der von russischen Invasoren belagerten Großstadt Mariupol spielen sich knapp zwei Wochen nach Kriegsbeginn verzweifelte Szenen ab. Viele Menschen waren am Mittwoch seit Tagen ohne fließendes Wasser, Heizung, Kanalisation und Telefonverbindungen. Einige brachen auf der Suche nach Essbarem in Geschäfte ein, andere schmolzen Schnee, um Wasser zu haben. „Es gibt nichts, keine Haushaltsgegenstände. Das Wasser wird nach dem Regen von den Dächern gesammelt“, sagte der Leiter des Roten Kreuzes von Mariupol, Alexej Bernzew.
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07.03.2022, Ukraine, Mariupol: Menschen gehen an einem von Granaten getroffenen Wohnhaus vorüber.
© Quelle: Evgeniy Maloletka/AP/dpa
Die Lage in Mariupol sei katastrophal, sagte Vizeministerpräsidentin Iryna Wereschtschuk. Tausende drängten sich in Kellern, die unter dem Einschlag russischer Granaten erzitterten. Sie warteten auf Nachrichten über Evakuierungsmöglichkeiten. Wegen der Stromausfälle konnten viele nur mit ihren Autoradios Neuigkeiten empfangen. Nachrichten zu beschaffen und weiterzugeben sei zu einer der wichtigsten Aufgaben seiner Organisation geworden, sagte Bernzew. „Manchmal sind Informationen für die Menschen wichtiger als Nahrung.“
Die Stadt mit rund 430.000 Einwohnerinnen und Einwohnern ist eingekreist. Ein Versuch, Zivilisten zu evakuieren und dringend benötigte Medizin, Nahrung und Wasser nach Mariupol zu bringen, scheiterte am Dienstag erneut. Ukrainische Regierungsbeamte erklärten, russische Streitkräfte hätten den Konvoi beschossen. Russland bestreitet das.
RND/hyd mit Agenturmaterial