Krieg in der Ukraine

Rotes Kreuz: Situation in Mariupol ist „apokalyptisch“

Rauch steigt auf nach dem Beschuss durch russische Streitkräfte in Mariupol, Ukraine.

Rauch steigt auf nach dem Beschuss durch russische Streitkräfte in Mariupol, Ukraine.

Genf. Für Hunderttausende Menschen in der umkämpften ukrainischen Stadt Mariupol ist die Lage nach Angaben humanitärer Helfer katastrophal. Der Fluchtkorridor von der ostukrainischen Großstadt Sumy ins zentralere Poltawa ist hingegen offenbar zustande gekommen.

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„Die Situation ist apokalyptisch“, sagte IKRK-Sprecher Ewan Watson am Dienstag in Genf über die Situation in Mariupol. Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) stehe bereit, den Abzug der Zivilisten zu ermöglichen, die aus der Stadt wollen, sagte Watson. Russland und die Ukraine hätten die Bedingungen dafür aber noch nicht geschaffen. „Wir versuchen verzweifelt, den Dialog zu ermöglichen“, sagte Watson.

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In der Stadt gingen alle Vorräte zur Neige. Das IKRK habe sämtliche Bestände ausgeliefert und versuche, auf allen möglichen Wegen Nachschub ins Land zu bringen.

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Fluchtkorridore für Zivilbevölkerung: Selenskyj bezweifelt russische Bereitschaft
Krieg in der Ukraine: Hunderttausende Menschen sind auf der Flucht. Die CDU Wolfsburg fordert eine Sondersitzung des Migrationsausschusses, um die Hilfen besser zu koordinieren.

Der russische Angriffskrieg auf die Ukraine geht weiter. Beide Seiten werfen sich vor, die Feuerpausen gestört zu haben.

Watson betonte, dass das IKRK nicht von „humanitären Korridoren“ spricht, sondern von „sicherem Geleit“ (safe passage). Dafür sei eine detaillierte Vereinbarung zwischen den Konfliktparteien nötig, in der praktische Details geklärt seien. Eine Voraussetzung sei, dass die Menschen die Reise freiwillig antreten und dass sie an einen sicheren Ort gebracht werden. Die Frage, ob Russland als sicherer Ort anzusehen sei, wollte Watson nicht beantworten.

Ein technisches Team des UN-Nothilfebüros (OCHA) ist in Moskau, um Behörden, darunter dem Verteidigungsministerium, bei der Einrichtung sicherer Wege für Zivilisten und humanitäre Konvois in der Ukraine zu helfen. Das Team gebe zudem Standorte von Lagerhäusern für humanitäre Güter bekannt, um versehentliche Angriffe zu vermeiden.

Fluchtkorridor aus Sumy funktioniert

Der mit der russischen Armee vereinbarte Fluchtkorridor von der ostukrainischen Großstadt Sumy ins zentralere Poltawa ist derweil offenbar zustande gekommen. Das ukrainische Außenministerium in Kiew veröffentlichte am Dienstag ein entsprechendes Video beim Kurznachrichtendienst Twitter. Darin war zu sehen, wie Zivilisten mit Gepäck in mit Wasserflaschen gefüllten Kleinbussen saßen. Autos schlossen sich der startenden Kolonne an.

Sumy liegt nur etwa 30 Kilometer von der russischen Grenze entfernt. Seit Tagen wird die Stadt von russischen Truppen angegriffen. Das zentralukrainische Poltawa liegt etwa 170 Kilometer südlicher und ist bisher von direkten Kämpfen verschont geblieben.

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Vitali Klitschko ruft Bevölkerung in Kiew zum Durchhalten auf
dpatopbilder - 06.03.2022, Ukraine, Kiew: Wladimir Klitschko (l), ehemaliger ukrainischer Box-Profi, besucht einen Kontrollpunkt in der ukrainischen Hauptstadt. Foto: Efrem Lukatsky/AP/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

Sie stehen ganz vorn. Nicht im Boxring, sondern im Krieg Russlands gegen die Ukraine. Vitali und Wladimir Klitschko kämpfen für das Überleben ihres Landes.

Zuvor hatte die ukrainische Vizeregierungschefin Iryna Wereschtschuk angekündigt, dass in Sumy eine Waffenruhe von 9 bis 21 Uhr Ortszeit (8 bis 20 Uhr MEZ) gelten werde. In Sicherheit gebracht würden auch Hunderte Studenten aus China und Indien.

Für andere eingeschlossene Städte wie Mariupol oder Wolnowacha in der Ostukraine scheiterten in den vergangenen Tagen mehrere Versuche zur Einrichtung eines derartigen „grünen Korridors“. Beide Seiten warfen sich gegenseitig Sabotage vor. Russland hatte das Nachbarland Ukraine am 24. Februar angegriffen. UN-Angaben zufolge wurden mehr als 400 Zivilisten getötet. Hunderttausende Menschen sind auf der Flucht.

RND/dpa

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