Maria Kolesnikowa: Claudia Roth würde Gefangenen-Patenschaft übernehmen
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Bundestagsvizepräsidentin Claudia Roth (Grüne) hat angekündigt, im Fall einer längeren Haft der belarussischen Oppositionspolitikerin Maria Kolesnikowa eine Patenschaft zu übernehmen.
© Quelle: Guido Kirchner/dpa
Berlin/Minsk. Die Grünen-Politikerin Claudia Roth hat angekündigt, im Fall einer längeren Haft der belarussischen Oppositionspolitikerin Maria Kolesnikowa eine Patenschaft zu übernehmen. “Sie ist das Gesicht der demokratischen Bewegung in Belarus, ihr gilt meine große Solidarität, sie muss gestärkt und geschützt werden”, sagte Roth am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur. “Im Falle einer politischen Gefangennahme und andauernden Inhaftierung werde ich als Vizepräsidentin des Deutschen Bundestages die Gefangenen-Patenschaft von Maria Kolesnikowa übernehmen.”
Behörden von Belarus: Oppositionelle Kolesnikowa festgenommen
Bilder der Grenzbehörde von Belarus sollen zeigen, dass die Oppositionspolitikerin versucht habe, die Grenze zur Ukraine in einem Auto zu überqueren.
© Quelle: Reuters
Roth: Kolesnikowas Festnahme beweist “Skurpellosigkeit des Diktators Lukaschenko”
Die 38-Jährige ist eine der wichtigsten Anführerinnen der Proteste gegen den autoritären Staatschef Alexander Lukaschenko in Belarus (Weißrussland). Seit Montag fehlte von ihr jede Spur. Nach Angaben des belarussischen Grenzschutzes vom Dienstag ist sie festgenommen worden, als sie in die Ukraine ausreisen wollte. Die Angaben der Behörden lassen sich nicht unabhängig überprüfen. Organisiert würde die Partnerschaft nach Angaben von Roths Büro über Libereco – Partnership for Human Rights, eine Nichtregierungsorganisation, die sich für Menschenrechte in Belarus und der Ukraine engagiert.
Das “skrupellose Vorgehen der belarussischen Staatsmacht” gegen die letzte im Land verbliebene Anführerin der Demokratiebewegung offenbare “die Skrupellosigkeit des Diktators Lukaschenko”, sagte Roth. Lukaschenko müsse umgehend aufklären, wie es ihr gehe und wo sie sich befinde. “Der fadenscheinige Trick vieler Diktatoren, unliebsame Oppositionelle mit Schlägertrupps oder extralegalen Methoden zum Schweigen zu bringen, wird hier nicht funktionieren”, sagte Roth. “Unsere Aufgabe ist es, Lukaschenko zu zeigen, dass wir genau hinsehen und sein menschenverachtendes Vorgehen gegen die eigene Bevölkerung nicht stillschweigend hinnehmen.”
RND/dpa