Ostbeauftragter Wanderwitz: Würde mich nicht als Ostdeutschen bezeichnen
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Marco Wanderwitz, Ostbeauftragte der Bundesregierung, würde sich selbst nicht Ostdeutscher nennen. Erzgebirger, Sachse, Deutscher; Europäer - ihm fiele Vieles ein, aber es käme ihm nie in den Sinn, sich als Ostdeutschen oder als ehemaligen DDR-Bürger zu bezeichnen, sagte er.
© Quelle: Kay Nietfeld/dpa
Leipzig. Der Ostbeauftragte der Bundesregierung, Marco Wanderwitz, würde sich selbst nicht Ostdeutscher nennen. „Wenn man mich fragen würde: „Was bist Du?”, würde mir Vieles einfallen: Erzgebirger, Sachse, Deutscher; Europäer. Aber mich als Ostdeutschen zu bezeichnen oder als ehemaligen DDR-Bürger, das käme mir nie in den Sinn“, sagte der 1975 in Chemnitz (damals Karl-Marx-Stadt) geborene CDU-Politiker.
Marco Wanderwitz über Ost-Identität als Abgrenzung zum Westen
Er nehme wahr, dass es so etwas wie ein „Ost-Bewusstsein“ gerade auch unter jüngeren Menschen wieder gebe. Das sei teilweise positiv besetzt, indem man die Transformationserfahrungen für die Herausforderungen der jetzigen Zeit nutzen wolle. „Aber ich nehme auch eine Ost-Identität als Abgrenzung vom Westen wahr. Die empfinde ich ausdrücklich nicht als positiv“, sagte Wanderwitz.
Gleichwertige Lebensverhältnisse kein Ost-West-Thema mehr
Den Posten des Ost-Beauftragten der Bundesregierung werde es seiner Ansicht nach noch einige Jahre geben, denn noch gebe es auch einen Aufholbedarf des Ostens. Mittelfristig könne er sich gut vorstellen, dass man das umwidme in einen Posten, der sich verstärkt um das Thema gleichwertige Lebensverhältnisse kümmere. Dieses sei nicht mehr vorrangig ein Ost-West-Thema, sondern eine Frage des Stadt-Land-Gefälles.
RND/dpa