„Manifest für Frieden“

Erste prominente Unterstützung für Wagenknecht und Schwarzer macht einen Rückzieher

Sahra Wagenknecht, Politikerin, und Alice Schwarzer, Frauenrechtlerin, stehen am Rhein.

Fast 500.000 Menschen haben das „Manifest für Frieden“ von Frauenrechtlerin Alice Schwarzer und Linken-Politikerin Sahra Wagenknecht am Freitag unterzeichnet. Einer der Erstunterzeichner hat nun jedoch seine Unterstützung für das Papier widerrufen.

Fast 500.000 Menschen haben das „Manifest für Frieden“ von Frauenrechtlerin Alice Schwarzer und Linken-Politikerin Sahra Wagenknecht bis Freitag unterzeichnet. Einer der Erstunterzeichner hat nun jedoch seine Unterstützung für das Papier widerrufen: Politikwissenschaftler Johannes Varwick. Die Entscheidung dazu begründete er mit folgenden Worten: „Ich halte es aber inzwischen für einen Fehler, dieses Manifest unterstützt zu haben, und will mich hiermit korrigieren.“

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Grund für den Rückzieher sei eine mangelnde Distanz nach rechts. „Bei den inzwischen rund 500.000 Unterzeichnern sind jedoch zunehmend Personen dabei, mit denen ich nicht gemeinsam genannt werden möchte“, erklärte der Politikwissenschaftler weiter. Varwick habe eigentlich keine Angst vor „Beifall von der falschen Seite. Aber das setzt voraus, dass eine klare Distanzierung von denjenigen Unterstützern erfolgt, die man für nicht akzeptabel hält.“

Am Donnerstag hatte Alice Schwarzer die Kritik an ihrem „Manifest für Frieden“ zurückgewiesen. „Wir wollten der stummen Hälfte der deutschen Bevölkerung, die gegen die eskalierende Aufrüstung und für Friedensverhandlungen ist, eine Stimme geben“, sagte die Frauenrechtlerin den „Nürnberger Nachrichten“. Auf die Frage, ob es sie nicht störe, dass viele AfD-Politiker, russlandfreundliche Medien und auch Rechtsextreme ihr Papier unterstützten, antwortete Schwarzer: „Das ist mir egal. Ein paar Dutzend Rechtsextreme gegen bald eine Million Unterzeichnerinnen und Unterzeichner unseres Friedensappells. Was wiegt das schon.“

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AfD-Chef Tino Chrupalla zählt zu Unterstützern

Schon kurz nach Veröffentlichung des „Friedens-Manifests“ gaben neben prominenten Erstunterzeichnern auch AfD-Chef Tino Chrupalla und Jürgen Elsässer, Chefredakteur des rechtsextremen Magazins „Compact“, ihre Unterstützung bekannt. Wagenknecht erklärte zuletzt auch, Rechtsextreme bei der Kundgebung am 25. Februar am Brandenburger Tor nicht ausschließen zu wollen. „Auf unserer Kundgebung ist jeder willkommen, der ehrlichen Herzens für Frieden und für Verhandlungen demonstrieren möchte“, sagte die Linken-Politikerin im „Spiegel“-Interview.

Politikwissenschaftler Varwick greife Wagenknechts Aussage zu kurz: „Ich will und werde mich mit Extremisten in keiner Form und bei keiner Sache gemein machen“. Die Gefahr, dass der Protest von Extremisten und Populisten instrumentalisiert wird, sei real, und dieser Gefahr müsste deutlicher widersprochen werden, mahnte der Politologe am Freitag.

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Er unterstütze nach wie vor die Intention des Aufrufes. „Ich habe mitgemacht, weil ich der Überzeugung bin, es müsse auch öffentlich Druck gemacht werden, damit Verhandlungen nicht per se diskreditiert werden.“ Inzwischen ist Varwicks Name in der Liste der Erstunterzeichner verschwunden.

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Neben Varwick hatten ursprünglich 68 weitere Prominente das Papier von Wagenknecht und Schwarzer unterzeichnet – darunter etwa die Theologin Margot Käßmann, Musiker Reinhard Mey, Schauspielerin Jutta Speidel und Grünen-Politikern Antje Vollmer.

RND/hyd/dpa

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