Was wollen russische Söldner in Mali, Herr Kaim?

Ein Bundeswehrsoldat in Mali.

Ein Bundeswehrsoldat in Mali.

Berlin. Herr Kaim, in Mali sollen auf Wunsch der dortigen Regierung offenbar russische Söldner der Firma Wagner zum Einsatz kommen. Was hat das zu bedeuten?

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Söldner sind in Russland offiziell verboten. Es gibt keine formalen Verbindungen zur russischen Regierung. Die Wagner-Söldner, deren Name auf den deutschen Komponisten Richard Wagner zurückgeht, sind aber ehemalige Soldaten der russischen Armee, die mit Billigung der russischen Regierung handeln. Sie sind in der Ostukraine in Erscheinung getreten, in Syrien, Libyen und der Zentralafrikanischen Republik. Diese Söldner tauchen überall dort auf, wo Russland eigene Interessen verfolgt und dem Westen geopolitisch entgegentritt, das aber nicht im staatlichen Gewand tun möchte. Sie werden vorgeschickt.

Wie groß ist die Truppe?

Insgesamt sind es dem Vernehmen nach 3500 Mann.

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Was würde es bedeuten, wenn diese Söldner in Mali tatsächlich aktiv würden?

Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer hat einen Punkt, wenn sie sagt: Wenn russische Söldner in Mali Stabilisierung und Ausbildung machen sollten, dann wäre die Geschäftsgrundlage für den Einsatz der Bundeswehr entfallen. Es wäre anders gelagert, wenn Russland offiziell Streitkräfte entsenden würde. Aber das ist ja offenbar nicht der Fall. Den Wagner-Söldnern werden Menschenrechtsverletzungen nachgesagt.

Was vermuten Sie hinter dem Manöver der malischen Regierung?

Es entsteht der Eindruck, dass wir es in Mali nach dem zweiten Putsch innerhalb von neun Monaten mit einer Regierung zu tun haben, die westlichen Argumenten nicht mehr zugänglich ist und nicht mehr im westlichen Interesse handelt. Dabei sind die Hebel, die der Westen in Mali hat, auch jetzt schon sehr überschaubar.

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Wie geht es weiter?

Die neue Lage befördert das Unbehagen mit dem Mali-Einsatz, das es sowohl in Frankreich als auch in Deutschland immer schon gab. Im Übrigen finden in Frankreich im nächsten Jahr Wahlen statt. Das wird der Debatte über diesen Einsatz noch mal eine ganz andere Dynamik geben.

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