Machtwechsel in Tschechien: Die Zeichen stehen auf Aufbruch

Gilt als führungstark: Petr Fiala (57). Auf Schloss Lany wurde er am Freitag von Staatspräsident Milos Zeman als neuer Premierminister des Landes vereidigt.

Gilt als führungstark: Petr Fiala (57). Auf Schloss Lany wurde er am Freitag von Staatspräsident Milos Zeman als neuer Premierminister des Landes vereidigt.

Berlin. In Tschechien ist am Freitag eine neue Regierung vereidigt und zugleich die Ära des Multimilliardärs Andrej Babis als Premierminister beendet worden. Fünf christlich-konservative bis Mitte-Links-Parteien haben sich nach der Parlamentswahl vom 8./9. Oktober in ähnlich straffem Tempo zu einer Koalition zusammengerauft wie die Ampel in Berlin.

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Auf den ersten Blick scheint ein Fünf-Parteien-Bündnis eine wackelige Angelegenheit zu sein, aber politische Beobachterinnen und Beobachter sprechen von einem hohen Maß an Konsens in der neuen Regierung unter Führung von Ministerpräsident Petr Fiala. Der 57-Jährige ist Vorsitzender der Bürgerdemokraten (ODS), die seit 1990 schon dreimal den Ministerpräsidenten stellten, darunter so bekannte Köpfe wie Václav Klaus.

Mit Fiala, der während der Koalitionsverhandlungen mehrfach Führungsstärke zeigte, dürften Streitereien mit Brüssel nicht zu erwarten sein, wie man sie von Ungarn und Polen inzwischen gewohnt ist. Das Mehrparteienbündnis in Prag gibt sich klar proeuropäisch und wirbt damit, das Land weiter „in den Westen“ zu führen.

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Auch gegenüber Moskau ist Prag aus Sicht der EU und der Nato kein Wackelkandidat, wenn auch die Haltung zur Erdgaspipeline Nord Stream 2 nicht so eindeutig ablehnend ist wie die Polens oder der baltischen Länder.

Mit Blick auf Deutschland gibt es die Sorge, dass das in Berlin angekündigte Tempo bei der Klimawende die tschechische Wirtschaft im Rahmen der europäischen Partnerschaft überfordern könnte. Bei der Energiegewinnung setzt Prag beispielsweise weiterhin auch auf Atomenergie.

Zudem gibt es innenpolitisch viel zu tun. Tschechien ist nach wie vor schwer von der Corona-Pandemie betroffen und kämpft mit steigender Inflation. Fazit: Die Ausgangslage ist nicht gerade leicht, aber auch nicht hoffnungslos. Die Zeichen stehen auf Aufbruch.

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