Maaßen fordert charakterliche Überprüfung von ARD-Journalisten
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Der CDU-Bundestagskandidat Hans-Georg Maaßen.
© Quelle: Michael Reichel/dpa
Berlin. Der umstrittene CDU-Bundestagskandidat und ehemalige Bundesverfassungsschutzpräsident Hans-Georg Maaßen hat eine Überprüfung von ARD-Journalisten gefordert. „Wenn man sieht, dass es da auch Verbindungen gibt zwischen Personen, die für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk und die Tagesschau arbeiten, und der linken und linksextremen Szene, dann wäre das wirklich auch eine Untersuchung wert“, sagte er in einem Interview mit dem Privatsender TV Berlin.
Die Biographie einiger Redakteure solle Maaßen zufolge auf den Prüfstand gestellt werden, um ihre charakterliche Eignung zu untersuchen. Dabei führte er weder aus, von welchen Personen er spricht, noch brachte er Belege für seine Behauptung an.
Grünen-Politiker Konstantin von Notz kritisierte Maaßen, aber auch die CDU-Spitze. „Frontalangriff auf die Pressefreiheit durch einen Kandidaten der #CDU – und klar, @ArminLaschet und @PaulZiemiak können nix dafür, dass HGM in Thüringen aufgestellt wurde, aber sie können was dafür, dass sie zu diesen Ungeheuerlichkeiten schweigen“, schrieb der stellvertretende Fraktionsvorsitzende auf Twitter.
Der Deutsche Journalisten-Verband forderte am Wochenende via Twitter „dringend eine Entschuldigung“. Die Vize-Vorsitzende der SPD-Bundestagsfraktion, Katja Mast, hielt Maaßen vor, in den Tenor der AfD mit einzustimmen. Dies sei „schäbig und gefährlich“. Der ehemalige Linken-Vorsitzende Bernd Riexinger erklärte, Maaßen gehöre nicht in den Bundestag.
SPD-Generalsekretär Lars Klingbeil verlinkte auf Twitter zu einem kritischen Tweet mit dem tv.berlin-Video und schrieb mit Blick auf den CDU-Chef und Kanzlerkandidaten: „Und Armin Laschet schweigt.“
Maaßen war im April für die CDU in Südthüringen als Direktkandidat für die Bundestagswahl nominiert worden. Die Kandidatur stieß parteiübergreifend auf massive Kritik. Der frühere Verfassungsschutzchef gilt als weit rechts stehend.
RND/cz